Zrelak beim FCN: Auf der Suche nach dem Glück

18.12.2019, 05:53 Uhr
„Ein sehr emotionaler Moment“: Adam Zrelak bei seinem Comeback gegen Kiel.

© Foto: Daniel Marr/Zink „Ein sehr emotionaler Moment“: Adam Zrelak bei seinem Comeback gegen Kiel.

Einen Sieg hat der Slowake in der Bundesliga nicht erlebt, was zum einen daran lag, dass er eben dem Club ein zentraler Angreifer war, zum anderen daran, dass sich Zrelak Ende Februar das Kreuzband riss. Neun Monate ist er ausgefallen, neun Monate, in denen dem 1. FC Nürnberg nur vier Pflichtspielsiege gelangen.

Am Sonntag stand Zrelak erstmals wieder in einem Pflichtspiel auf dem Rasen des Max-Morlock-Stadions. Er tat das wieder für den Club, nur hatte der sich in der Zwischenzeit verändert, war in den neun Monaten statt eines Erstligisten ein havarierender Zweitligist geworden. Den zentralen Angreifer durfte er da nicht geben, stattdessen sollte er helfen, den knappen 2:1-Vorsprung gegen Holstein Kiel zu verteidigen. Es gelang nicht, auch weil Zrelak in der dritten Minute der Nachspielzeit ein Kopfballduell im eigenen Strafraum verlor – kurz darauf lag der Ball im Tor.

Kein glückliches FCN-Comeback von Zrelak

Ein unglückliches Ende für ein Comeback, das weiß auch Zrelak, aber wenn man mal neun Monate verletzt gefehlt hat, dann kann einem so ein 2:2 auch nicht anhaltend die Laune vermiesen. Also sagt Zrelak: "Als ich eingewechselt wurde, war das ein sehr emotionaler Moment für mich, ein richtig gutes Gefühl." Dass das Gefühl nicht gut blieb, lag am späten Ausgleich, aber Zrelak will nicht mehr zurückblicken. "Wir müssen weitermachen", sagt er, genauso, wie auch er weitergemacht hat, in dieser elend langen Zeit, in der er um seine Rückkehr gekämpft hat.

Zrelak ist während seiner Wiederherstellung zu einem sehr gewöhnlichen Arbeitnehmer geworden. In Donaustauf, wo er einen Teil seiner Reha absolviert hat, hatte er jeden Tag Programm von acht bis 17 Uhr – für einen Fußballprofi ein durchaus ungewöhnlicher Arbeitstag. Geholfen hat es, sagt Zrelak, der sich in diesem Moment wie ein sehr gewöhnlicher Fußballprofi anhört: "Ich fühle mich mental und körperlich stärker."

Wo er diese mentale und körperliche Stärke einbringen darf, entscheidet Jens Keller, der Trainer. In der Theorie ist ja Kellers Mannschaft gerade in der Offensive außergewöhnlich gut besetzt. Ganz vorne arbeitet Michael Frey, auf den Außenpositionen durften bislang vor allem Robin Hack und Nikola Dovedan ihre Kunst aufführen. "Zur Not stelle ich mich auch ins Tor", sagt Zrelak. Das soll ein Witz sein, mal sehen, sagt er, welche Position sich Keller für ihn vorstellt. Auf jeden Fall soll jetzt alles besser werden – für ihn und den Club. Was es dazu braucht? "Ein bisschen Glück", sagt Zrelak.

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