Zu viel Druck: Mintal kritisiert übereifrige Fußball-Eltern

30.3.2019, 14:12 Uhr
Möchte gar nicht mehr aus Nürnberg weg: Club-Legende Marek Mintal.

© Sportfoto Zink / WoZi Möchte gar nicht mehr aus Nürnberg weg: Club-Legende Marek Mintal.

Der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig, der auch im Unterhaus zweimal treffsicherster Akteur war, übt Kritik an Eltern, die zu hohe Erwartungen an ihre Fußball spielenden Kinder haben. "Es werden extrem viele Fehler gemacht", sagt der Co-Trainer des 1. FC Nürnberg im Interview der Zeitung Die Welt (Samstag). "Ein großes Problem ist die Erwartungshaltung der Eltern. Viele haben einen Plan für ihre Kinder im Kopf und behandeln sie wie Roboter, die es zu steuern gilt, denen man alles diktieren muss." Das erzeuge "unheimlich viel Druck". Mintal hatte vor seiner Tätigkeit bei den Profis als U17-Trainer des neunmaligen deutschen Meisters gearbeitet.

Über Zahlungen an Jugendspieler sagte der 41 Jahre alte Slowake: "Es ist kein Problem, wenn der Vater eines Spielers nach Spritgeld fragt, oder die Jungs Schuhe oder Torwarthandschuhe brauchen. Aber warum muss ich jemandem Geld zahlen, dessen Traum es ist, Profifußballer zu werden?" Als junger Fußballer müsse man freiwillig bereit sein, alles für diesen Traum zu tun, sagte Mintal.

Nürnberg zu verlassen, um in der großen weiten Fußballwelt Fuß zu fassen, scheint derweil keine Option für Mintal zu sein: "Nürnberg bedeutet für mich Sicherheit", betont die Club-Ikone und fügt an: "Für mich gibt es keinen Grund, irgendwann meine Koffer und die Familie ins Auto zu packen, um etwas anderes zu sehen."

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