Am Standort Nürnberg: GfK baut 60 Stellen ab

23.12.2015, 06:00 Uhr
Vor allem Mitarbeiter in der Nürnberger Zentrale sollen von dem Stellenabbau betroffen sein.

© Daniel Karmann/Symbol (dpa) Vor allem Mitarbeiter in der Nürnberger Zentrale sollen von dem Stellenabbau betroffen sein.

Ein Pressesprecher relativiert das: "Noch ist nichts entschieden. Wir verhandeln mit der Arbeitnehmerseite jedoch über nicht mehr als 60 Stellen", sagt Jan Saeger. Der GfK-Sprecher ist alles andere als erfreut, dass der Stellenabbau bereits jetzt an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Da es nun aber so ist, stellt er klar: "Wir reden hier nicht von betriebsbedingten Kündigungen, sondern von einem Stellenabbau, der unter anderem durch Versetzungen, vorgezogene Ruhestandsregelungen und Ähnliches vonstattengehen wird." Hiervon betroffen werden vor allem Mitarbeiter in der Nürnberger Zentrale sein.

Bei der Frage nach dem Grund für den Abbau bei der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung bleibt Saeger ebenso vage wie Vorstandschef Matthias Hartmann in einem jüngst versandten Mitarbeiterbrief, der den Nürnberger Nachrichten vorliegt. Darin spricht er vom "zunehmend starken Wettbewerbsdruck", der "Herausforderung der Digitalisierung" und der Notwendigkeit, "Kapazitäten anzupassen", weil "bestimmte Leistungen bereits heute oder zukünftig nicht mehr von unseren Kunden nachgefragt werden". Laut Saeger heißt das zum Beispiel, dass Aufgaben bei der Datenerfassung gebündelt werden.

Zwist mit Betriebsrat

Dass die Mitarbeiter über die Zahl der abzubauenden Stellen bislang nur spekulieren können, liegt laut Vorstandschef daran, dass sich "Fronten und Konflikte zwischen deutscher Betriebsleitung und dem Nürnberger Betriebsrat gebildet haben, die in letzter Zeit mitunter eskaliert sind". Von den Arbeitnehmervertretern selbst war am Abend niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Zuletzt hatte die börsennotierte GfK mit einer Gewinnwarnung für Schlagzeilen gesorgt. Demnach erwartet das Unternehmen statt der angepeilten Marge von 12,4 bis 12,8 Prozent für 2015 nur noch eine operative Rendite in Höhe von zwölf Prozent. Gründe seien unter anderem Aufbaukosten der Fernsehforschung in Brasilien und Saudi-Arabien. Stellung zur neuen Strategie will Vorstandschef Hartmann am 27. Januar bei einer Mitarbeiterversammlung beziehen.

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