Hofft, dass ÖPNV überzeugen kann

"Eine super Sache": ADAC setzt auf 9-Euro-Ticket

3.5.2022, 01:05 Uhr
Das 9-Euro-Ticket wird es in den Monaten Juni, Juli und August zu kaufen geben.

© Peter Trautwein Das 9-Euro-Ticket wird es in den Monaten Juni, Juli und August zu kaufen geben.

Der Automobilclub ADAC erhofft sich von dem geplanten 9-Euro-Ticket, dass Autofahrer den öffentlichen Personennahverkehr stärker als bisher nutzen. "Das 9-Euro-Ticket ist eine super Sache", sagte ADAC-Präsident Christian Reinicke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei "durchaus zu wünschen, dass eine hoffentlich gute Erfahrung mit dem Öffentlichen Verkehr den ein oder anderen Autofahrer überzeugt".

Ab Juni soll für drei Monate bundesweit ein günstiges Ticket im Nah- und Regionalverkehr gelten, für 9 Euro pro Monat.

Die Maßnahmen der Bundesregierung, um Verbraucher von den steigenden Kosten infolge des Krieges in der Ukraine zu entlasten, bewertete Reinicke positiv. Zugleich müsse man sich auf dauerhaft höhere Preise von fossilen Brennstoffen einstellen. Der Staat müsse dazu beitragen, dass jeder mobil bleiben könne. Bei den Abgaben müsse sich der Staat stärker an der CO2-Vermeidung ausrichten, forderte Reinicke. Die dreimonatige Absenkung der Energiesteuer im Entlastungspaket könne eine Chance sein, Lehren für die Zukunft zu ziehen.

Kritik und Hoffnung

Auf Kritik stößt, dass die höhere Pendlerpauschale nur für die einfache Fahrt gilt: "Für gewöhnlich gehört zur Hinfahrt ins Büro aber noch die Rückfahrt nach Hause. Die Entlastung wirkt also nur halb", sagte er. Der ADAC hätte sich zudem eine Erhöhung ab dem ersten Kilometer gewünscht.

Um Preissteigerungen bei Kraftstoffen entgegenzuwirken, schlägt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) vor, die geplante Energiesteuersenkung zeitlich an ein Öl-Embargo auf europäischer Ebene zu binden. "Man muss sich auf gestiegene Kraftstoffpreise einstellen", sagte vzbv-Expertin Marion Jungbluth.

"Unsere Hoffnung ist, dass dieser Effekt zeitlich mit der beschlossenen Energiesteuersenkung zusammenfällt und sich eine Kompensation ergibt", sagte sie. Misslich wäre es laut Jungbluth, wenn die Steuersenkung in dem Moment, wo die Preise steigen, bereits wieder auslaufe. Sie schlägt deshalb vor, den Beginn der Steuersenkung auf die Umsetzung eines Embargos abzustimmen.

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