Hausrat, Unfall, Haftpflicht? Diese Versicherungen sind sinnvoll

7.6.2017, 06:00 Uhr
Die Methode ist einfach: Wo liegen die Risiken, die mich und meine Angehörigen finanziell wirklich massiv treffen würden? Diese Frage sollten sich Verbraucher stellen, wenn sie über den nötigen Versicherungsschutz nachdenken, empfiehlt Peter Grieble, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Wird dieses Raster angelegt, dann ergibt sich bei den meisten Menschen schnell eine Prioritätenliste. Ganz oben steht dabei die Berufsunfähigkeitsversicherung(BU). Denn wenn ein Berufstätiger nicht mehr arbeiten kann, bricht die Existenzgrundlage für ihn und oft auch seine Angehörigen weg: „Hier stehen Millionenbeträge im Feuer“, warnt Grieble. Und vom Staat ist wenig Hilfe zu erwarten: Dessen Erwerbsminderungsrente fällt sehr gering aus und ist obendrein schwer zu bekommen.
1 / 10

Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Methode ist einfach: Wo liegen die Risiken, die mich und meine Angehörigen finanziell wirklich massiv treffen würden? Diese Frage sollten sich Verbraucher stellen, wenn sie über den nötigen Versicherungsschutz nachdenken, empfiehlt Peter Grieble, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Wird dieses Raster angelegt, dann ergibt sich bei den meisten Menschen schnell eine Prioritätenliste. Ganz oben steht dabei die Berufsunfähigkeitsversicherung(BU). Denn wenn ein Berufstätiger nicht mehr arbeiten kann, bricht die Existenzgrundlage für ihn und oft auch seine Angehörigen weg: „Hier stehen Millionenbeträge im Feuer“, warnt Grieble. Und vom Staat ist wenig Hilfe zu erwarten: Dessen Erwerbsminderungsrente fällt sehr gering aus und ist obendrein schwer zu bekommen. © dpa

Nicht nur Erwerbstätige können schwer erkranken. Passiert dies bei einem Kind, hilft die Kinder­Invaliditätsversicherung. Mit ihr können Eltern dafür sorgen, dass genügend Geld zur Verfügung steht, falls ihr Kind schwerbehindert werden sollte, erklärt die Berliner Stiftung Warentest. Ob dann eine Krankheit oder ein Unfall die Ursache ist, spielt keine Rolle. Die Familie bekommt Geld aus der Versicherung, in der Regel, wenn das Versorgungsamt dem Kind einen Grad der Behinderung (GdB) von 50 oder mehr bescheinigt hat. Krankheiten sind die häufigste Ursache von Schwerbehinderungen. Unfälle spielen dagegen so gut wie keine Rolle, betonen die Berliner Verbraucherschützer.
2 / 10

Kinder-Invaliditätsversicherung

Nicht nur Erwerbstätige können schwer erkranken. Passiert dies bei einem Kind, hilft die Kinder­Invaliditätsversicherung. Mit ihr können Eltern dafür sorgen, dass genügend Geld zur Verfügung steht, falls ihr Kind schwerbehindert werden sollte, erklärt die Berliner Stiftung Warentest. Ob dann eine Krankheit oder ein Unfall die Ursache ist, spielt keine Rolle. Die Familie bekommt Geld aus der Versicherung, in der Regel, wenn das Versorgungsamt dem Kind einen Grad der Behinderung (GdB) von 50 oder mehr bescheinigt hat. Krankheiten sind die häufigste Ursache von Schwerbehinderungen. Unfälle spielen dagegen so gut wie keine Rolle, betonen die Berliner Verbraucherschützer. © dpa

Die private Haftpflichtversicherung gilt neben der Berufsunfähigkeitsversicherung als unerlässlich. Denn jeder ist für Schäden verantwortlich, die er anderen zufügt — und die übersteigen schnell die Finanzkraft eines Einzelnen. Um diese existenzielle Gefahr abzudecken, hält Bianca Boss vom Bund der Versicherten die private Haftpflichtversicherung für absolut notwendig. Dabei gehe es nicht nur um den ramponierten Fernseher eines Freundes, den die meisten zur Not aus eigener Tasche ersetzen könnten. Genau deshalb müssen Verbraucher auf eine hohe Deckungssumme achten. Fünf Millionen Euro gelten heute als Minimum. Besser seien zehn Millionen Euro, meint Boss. Die Stiftung Warentest empfiehlt, bereits bestehende Verträge zu überprüfen. Denn bei neuen Verträgen sind nicht nur die Deckungssummen in der Regel größer. Auch die Leistungen sind umfangreicher. So werden gerade bei neueren Verträgen auch Schäden übernommen, die bei der Umzugshilfe passieren.
3 / 10

Haftpflichtversicherung

Die private Haftpflichtversicherung gilt neben der Berufsunfähigkeitsversicherung als unerlässlich. Denn jeder ist für Schäden verantwortlich, die er anderen zufügt — und die übersteigen schnell die Finanzkraft eines Einzelnen. Um diese existenzielle Gefahr abzudecken, hält Bianca Boss vom Bund der Versicherten die private Haftpflichtversicherung für absolut notwendig. Dabei gehe es nicht nur um den ramponierten Fernseher eines Freundes, den die meisten zur Not aus eigener Tasche ersetzen könnten. Genau deshalb müssen Verbraucher auf eine hohe Deckungssumme achten. Fünf Millionen Euro gelten heute als Minimum. Besser seien zehn Millionen Euro, meint Boss. Die Stiftung Warentest empfiehlt, bereits bestehende Verträge zu überprüfen. Denn bei neuen Verträgen sind nicht nur die Deckungssummen in der Regel größer. Auch die Leistungen sind umfangreicher. So werden gerade bei neueren Verträgen auch Schäden übernommen, die bei der Umzugshilfe passieren. © Huk-Coburg

Vermieter von Immobilien und Eigentümergemeinschaften brauchen zudem eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Sie springt ein, wenn Eigentümer fahrlässig ihre sogenannten Verkehrssicherungs­pflichten verletzt haben, erklärt die Stiftung Warentest. Verunglückt zum Beispiel ein Passant, weil der Hauseingang schlecht beleuchtet ist oder der Gehweg nicht vom Schnee befreit ist, übernimmt die Versicherung den Schadenersatz. Eine Wohngebäudeversicherung wiederum springt ein, wenn das Haus abbrennt oder durch auslaufendes Leitungswasser schwer beschädigt wird. Ohne Versicherung kann dies zum Ruin des Besitzers führen.
4 / 10

Wohngebäudeversicherung

Vermieter von Immobilien und Eigentümergemeinschaften brauchen zudem eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Sie springt ein, wenn Eigentümer fahrlässig ihre sogenannten Verkehrssicherungs­pflichten verletzt haben, erklärt die Stiftung Warentest. Verunglückt zum Beispiel ein Passant, weil der Hauseingang schlecht beleuchtet ist oder der Gehweg nicht vom Schnee befreit ist, übernimmt die Versicherung den Schadenersatz. Eine Wohngebäudeversicherung wiederum springt ein, wenn das Haus abbrennt oder durch auslaufendes Leitungswasser schwer beschädigt wird. Ohne Versicherung kann dies zum Ruin des Besitzers führen. © dpa

Mit der kapitalbildenden Lebensversicherung bauen sich viele Bürger eine zusätzliche Altersversorgung auf. Noch wichtiger allerdings ist die Risikolebensversicherung. Vor allem Menschen, die für andere Personen mitverantwortlich sind, sollten eine Risikolebensversicherung abschließen. Da diese nur im Todesfall einspringt, sind mit einem in der Regel bezahlbaren Beitrag hohe Summen abzudecken. Und diese sind tatsächlich notwendig, wenn zum Beispiel in einer Familie ein Elternteil stirbt. Bricht dadurch ein Einkommen weg, wird es für die Hinterbliebenen finanziell schnell eng. Das gilt zum Beispiel, wenn die Immobilie noch nicht abbezahlt ist oder die Miete für die reduzierten Einkünfte zu hoch ist. Die kapitalbildende Rentenversicherung deckt derweil ein anderes „Risiko“ ab: Das des langen Lebens.
5 / 10

Risikolebensversicherung

Mit der kapitalbildenden Lebensversicherung bauen sich viele Bürger eine zusätzliche Altersversorgung auf. Noch wichtiger allerdings ist die Risikolebensversicherung. Vor allem Menschen, die für andere Personen mitverantwortlich sind, sollten eine Risikolebensversicherung abschließen. Da diese nur im Todesfall einspringt, sind mit einem in der Regel bezahlbaren Beitrag hohe Summen abzudecken. Und diese sind tatsächlich notwendig, wenn zum Beispiel in einer Familie ein Elternteil stirbt. Bricht dadurch ein Einkommen weg, wird es für die Hinterbliebenen finanziell schnell eng. Das gilt zum Beispiel, wenn die Immobilie noch nicht abbezahlt ist oder die Miete für die reduzierten Einkünfte zu hoch ist. Die kapitalbildende Rentenversicherung deckt derweil ein anderes „Risiko“ ab: Das des langen Lebens. © dpa

Auch eine private Pflegezusatzversicherung hält Versicherungsexperte Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg schon bei Jüngeren für wichtig. Der gesetzliche Schutz reiche hier nicht aus. Doch gerade im Pflegefall wollen viele gut abgesichert sein und ihren Angehörigen nicht zur Last fallen.
6 / 10

Pflegezusatzversicherung

Auch eine private Pflegezusatzversicherung hält Versicherungsexperte Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg schon bei Jüngeren für wichtig. Der gesetzliche Schutz reiche hier nicht aus. Doch gerade im Pflegefall wollen viele gut abgesichert sein und ihren Angehörigen nicht zur Last fallen. © dpa

Für alle Reiselustigen kann eine Auslandskrankenversicherung sinnvoll sein. Denn ein Arztbesuch im Ausland trübt nicht nur die Urlaubsfreuden, er kann auch ein tiefes Loch in den Geldbeutel reißen. Der Grund: Die gesetzliche Krankenkasse zahlt nur für ambulante und stationäre Behandlungen innerhalb der EU und in Staaten, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht, warnt die Stiftung Warentest. Kosten, die die Krankenkassensätze des entsprechenden Reiselandes übersteigen, werden nicht übernommen. Das gilt ebenso für Rechnungen von Privatärzten und -kliniken. Und wer bei seiner Reise die Grenzen Europas überschreitet, geht bei seiner Kasse ganz leer aus. Teuer wird es ohne Zusatzschutz auch, wenn ein Krankenrücktransport nötig ist — egal von wo. Vorsicht: Privatversicherte müssen ebenfalls aufpassen, denn nicht jeder Vertrag sichert alle Krankheits- oder Rücktransportkosten ab, die auf einer Reise anfallen können, so die Warentester.
7 / 10

Auslandskrankenversicherung

Für alle Reiselustigen kann eine Auslandskrankenversicherung sinnvoll sein. Denn ein Arztbesuch im Ausland trübt nicht nur die Urlaubsfreuden, er kann auch ein tiefes Loch in den Geldbeutel reißen. Der Grund: Die gesetzliche Krankenkasse zahlt nur für ambulante und stationäre Behandlungen innerhalb der EU und in Staaten, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht, warnt die Stiftung Warentest. Kosten, die die Krankenkassensätze des entsprechenden Reiselandes übersteigen, werden nicht übernommen. Das gilt ebenso für Rechnungen von Privatärzten und -kliniken. Und wer bei seiner Reise die Grenzen Europas überschreitet, geht bei seiner Kasse ganz leer aus. Teuer wird es ohne Zusatzschutz auch, wenn ein Krankenrücktransport nötig ist — egal von wo. Vorsicht: Privatversicherte müssen ebenfalls aufpassen, denn nicht jeder Vertrag sichert alle Krankheits- oder Rücktransportkosten ab, die auf einer Reise anfallen können, so die Warentester. © colourbox.de

Die Rechtsschutzversicherung springt ein, wenn hohe Prozesskosten fällig werden. Das kann nicht zuletzt nützlich sein, um Ansprüche gegenüber einer Versicherung durchzusetzen – wenn die zum Beispiel die Berufsunfähigkeitsrente nicht zahlen möchte.
8 / 10

Rechtsschutzversicherung

Die Rechtsschutzversicherung springt ein, wenn hohe Prozesskosten fällig werden. Das kann nicht zuletzt nützlich sein, um Ansprüche gegenüber einer Versicherung durchzusetzen – wenn die zum Beispiel die Berufsunfähigkeitsrente nicht zahlen möchte. © dpa

Die Zahl der Einbrüche ist hoch, und Schäden durch Starkregen nehmen zu. Wer sich absichern möchte, braucht eine Hausratversicherung. Der Standardschutz einer Hausratversicherung umfasst die Risiken Brand, Blitzschlag, Explosion oder Implosion, Leitungswasserschäden, Hagel sowie Sturm ab Windstärke acht, Raub, Vandalismus und Einbruch. Die Versicherung zahlt auch die Reparaturkosten, wenn Einbrecher zum Beispiel Türen und Fenster beschädigen. Darüber hinaus empfiehlt die Berliner Stiftung Warentest, Überspannungsschäden mit mindestens zehn Prozent der Versicherungssumme einzubeziehen. Auch einen Elementarschadenschutz halten die Berliner Verbraucherschützer für sinnvoll. Dieser greift bei Hochwasser, Starkregen, Erdbeben und Schneedruck. Was ist bei einem Schaden zu tun? Betroffene müssen Folgeschäden vermeiden. So muss bei einem Wasserrohrbruch das Wasser abgestellt werden. Bei einem Einbruch muss bei der Polizei sofort Anzeige erstattet werden. Zudem müssen Betroffene eine sogenannte Stehlgutliste aufstellen, Fotos machen und gestohlene Bankkarten sperren lassen. Auch die Versicherung muss schnell informiert werden.
9 / 10

Hausratversicherung

Die Zahl der Einbrüche ist hoch, und Schäden durch Starkregen nehmen zu. Wer sich absichern möchte, braucht eine Hausratversicherung. Der Standardschutz einer Hausratversicherung umfasst die Risiken Brand, Blitzschlag, Explosion oder Implosion, Leitungswasserschäden, Hagel sowie Sturm ab Windstärke acht, Raub, Vandalismus und Einbruch. Die Versicherung zahlt auch die Reparaturkosten, wenn Einbrecher zum Beispiel Türen und Fenster beschädigen. Darüber hinaus empfiehlt die Berliner Stiftung Warentest, Überspannungsschäden mit mindestens zehn Prozent der Versicherungssumme einzubeziehen. Auch einen Elementarschadenschutz halten die Berliner Verbraucherschützer für sinnvoll. Dieser greift bei Hochwasser, Starkregen, Erdbeben und Schneedruck. Was ist bei einem Schaden zu tun? Betroffene müssen Folgeschäden vermeiden. So muss bei einem Wasserrohrbruch das Wasser abgestellt werden. Bei einem Einbruch muss bei der Polizei sofort Anzeige erstattet werden. Zudem müssen Betroffene eine sogenannte Stehlgutliste aufstellen, Fotos machen und gestohlene Bankkarten sperren lassen. Auch die Versicherung muss schnell informiert werden. © dpa

Eine Unfallversicherung kann als Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) sinnvoll sein — oder für den Fall, dass der Abschluss einer BU nicht möglich ist. Die Unfallversicherung deckt in erster Linie den Finanzbedarf ab, wenn nach einem Unfall das Auto oder die Wohnung umgebaut werden müssen. Mit ihr können auch Kosten für Haushaltshilfen oder Kinderbetreuung beglichen werden. Bei dieser Police spielt die sogenannte Gliedertaxe eine wesentliche Rolle: Ist zum Beispiel ein Daumen nicht mehr zu gebrauchen, zahlt die Versicherung 20 Prozent der Versicherungssumme, beim Bein sind es 70 Prozent, so der Bund der Versicherten.
10 / 10

Unfallversicherung

Eine Unfallversicherung kann als Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) sinnvoll sein — oder für den Fall, dass der Abschluss einer BU nicht möglich ist. Die Unfallversicherung deckt in erster Linie den Finanzbedarf ab, wenn nach einem Unfall das Auto oder die Wohnung umgebaut werden müssen. Mit ihr können auch Kosten für Haushaltshilfen oder Kinderbetreuung beglichen werden. Bei dieser Police spielt die sogenannte Gliedertaxe eine wesentliche Rolle: Ist zum Beispiel ein Daumen nicht mehr zu gebrauchen, zahlt die Versicherung 20 Prozent der Versicherungssumme, beim Bein sind es 70 Prozent, so der Bund der Versicherten. © Huk-Coburg

Verwandte Themen