Nach sechs Monaten: Tretroller-Verleih Lime in Deutschland profitabel

16.12.2019, 08:55 Uhr
Nach sechs Monaten: Tretroller-Verleih Lime in Deutschland profitabel

© Christoph Soeder, dpa

Der Elektro-Tretroller-Verleih Lime macht ein halbes Jahr nach seinem Start in Deutschland nach eigenen Angaben in seinem Kerngeschäft keine Verluste mehr. "Das gilt insgesamt und auch für die meisten der 15 deutschen Städte, in denen wir im Moment aktiv sind, darunter die fünf für uns wichtigsten: Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt", sagte der Lime-Deutschland-Chef, Jashar Seyfi. Genaue Zahlen zu Umsatz und Ergebnis in Deutschland nennt das Unternehmen nicht. Am Montag legt Lime in Berlin eine Bilanz seiner ersten 180 Tage in Deutschland vor.


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Lime begann in Deutschland am 18. Juni und hat seine Flotte seither nach eigenen Angaben auf mehr als 25.000 E-Scooter ausgebaut. Mit ihnen seien bisher 6,5 Millionen Fahrten auf einer Gesamtstrecke von knapp 12 Millionen Kilometern gemacht worden, hieß es.

Grundsätzlich sei Lime interessiert, im kommenden Jahr in weitere Städte in Deutschland zu expandieren. "Ich denke es werden einige sein, es hängt aber noch von den Gesprächen mit den Städten ab", sagte Seyfi.

Mit Vandalismus oder Schäden durch Unfälle hat Lime laut Seyfi in den vergangenen Monaten nur wenig Probleme gehabt. "Jeder kennt die Geschichten von E-Scootern, die mal in der Spree oder anderen Flüssen landen. Das hält sich aber zum Glück sehr in Grenzen", sagt er. Auch die Zahl an Unfällen sei angesichts der 6,5 Millionen Fahrten "verschwindend gering", schwere Personenschäden seien ihm nicht bekannt.


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Im Winter will Lime seinen Betrieb in Deutschland nicht einstellen, obwohl man durchaus einen Nachfragerückgang durch das Wetter spüre, sagt Seyfi. "Es ist ein saisonales Geschäft, aber die Kunden müssen sich auf den Service verlassen können."

Voi, einer von zwei Anbietern in Nürnberg - will hingegen sein Angebot über die Wintermonate konstant halten, wie General Manager Claus Unterkircher gegenüber chip.de erklärte. Die Modelle in Deutschland seien extra robust und mit Allwetterreifen ausgestattet, die auch bei stärkerer Witterung gut auf der Straße haften sollen. Nur bei sehr schlechten Bedingungen sollen die Scooter abgeschaltet werden.

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