Teures Material

Statistiker: Baupreise in Bayern schießen in die Höhe

28.9.2021, 13:07 Uhr
Trotz immer höherer Baupreise ist der Bauboom ungebrochen.

© Armin Weigel, NN Trotz immer höherer Baupreise ist der Bauboom ungebrochen.

Laut Statistischem Landesamt in Fürth wurden Bauarbeiten von August 2020 bis August 2021 im Durchschnitt um 11,8 Prozent teurer - weit über der allgemeinen Inflationsrate. Dies liege zum Teil an einem Basiseffekt: Im August 2020 galt die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer, die Ende 2020 wieder auslief.

Bauunternehmen berichteten in den vergangenen Monaten aber auch, dass viele Baumaterialien knapp und sehr viel teurer geworden seien. Die höchsten Zuwachsraten meldete das Landesamt für Zimmer- und Holzbauarbeiten, deren Preise um 38,2 Prozent in die Höhe schossen. Ein Effekt der Teuerung auf dem Bau ist nach Einschätzung der Wohnungs- und Immobilienbranche, dass dies am Ende auch auf die Immobilienpreise durchschlägt, die seit über einem Jahrzehnt ohnehin schnell steigen.


Holz, Stahl, Dämmmaterial - Baustoffe verteuern sich rasant


Trotz der hohen Preise hat die deutsche Baubranche auch im Juli ein Auftragsplus verbucht. Das Bauhauptgewerbe erhielt Aufträge im Wert von rund 7,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Wegen der gestiegenen Baupreise waren das nominal (nicht preisbereinigt) 4,9 Prozent mehr als im Juli 2020 und damit der höchste jemals gemessene Wert an Neuaufträgen in einem Juli in Deutschland. In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres stiegen die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal um 4,8 Prozent.

Bereinigt um Preiserhöhungen (real) und unter Berücksichtigung der tatsächlichen Arbeitstage waren die Aufträge im Juli um 1,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten 2021 ergibt sich nach dieser Berechnung ein reales Auftragsplus von 0,9 Prozent.

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