Wegen Corona: Jeder Dritte in Kurzarbeit fürchtet um seinen Job

15.6.2020, 12:01 Uhr
Die Kurzarbeit ist ein bei der Agentur für Arbeit angesiedeltes Mittel zur Arbeitsplatzsicherung, doch die Coronakrise lässt einige zweifeln, ob sie ihren Job behalten können.

© Jan Huebner/imago images Die Kurzarbeit ist ein bei der Agentur für Arbeit angesiedeltes Mittel zur Arbeitsplatzsicherung, doch die Coronakrise lässt einige zweifeln, ob sie ihren Job behalten können.

Das geht aus einer nunmehr veröffentlichten Untersuchung des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor. Das ZEW befragt wöchentlich rund 3600 Menschen nach ihrem Leben in Zeiten von Corona. In der Gruppe von Beschäftigten in Kurzarbeit hält demnach etwa ein Drittel der Befragten den eigenen Arbeitsplatz für "akut gefährdet".


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"Das Instrument der Kurzarbeit wird von den Betroffenen längst nicht mehr als zuverlässiger Schutz gegen Arbeitslosigkeit betrachtet", sagt Friedrich Heinemann, Co-Autor der Studie. Noch Pessimistischer sind laut ZEW diejenigen, die bereits ohne Lohn freigestellt wurden. Von ihnen glaube mit 26,9 Prozent nur noch gut jeder Vierte, dass der Arbeitsplatz die Krise überleben werde.

Die große Mehrheit der Arbeitnehmer hält den eigenen Arbeitsplatz den Angaben zufolge jedoch für vergleichsweise sicher: Gaben im Januar noch 92,5 Prozent der Befragten an, ihr Job sei sicher, sind dies jetzt trotz der Schwere der Corona-Krise immer noch 85,1 Prozent.


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"Insgesamt deuten die trotz massivem Produktionseinbruch im März/April nur mäßig angestiegenen Sorgen um einen Job-Verlust darauf hin, dass die umfassenden Maßnahmen der Politik zur Bekämpfung der ökonomischen Corona-Folgen Vertrauen genießen", heißt es. Die weitaus meisten Menschen rechneten letztlich nur mit vorübergehenden Problemen für ihr Unternehmen und gingen daher von einem Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes aus. "Das wachsende subjektive Arbeitslosigkeits-Risiko bei Kurzarbeit signalisiert jedoch, dass dieses in der 2009er Krise so erfolgreiche Instrument dieses Mal nicht als Allheilmittel betrachtet wird", schreiben die ZEW-Experten.

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