Pfarrer Peter Loos verabschiedet sich

27.3.2017, 14:35 Uhr
Pfarrer Peter Loos verabschiedet sich

© Foto: Giulia Iannicelli

Am Sonntag um 15.37 Uhr segnet Peter Loos zum letzten Mal seine Schäfchen. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Neumarkt muss ihren dienstältesten Seelsorger ziehen lassen: nach Schönberg bei Lauf, wo er gemeinsam mit Frau Elfriede in seinem Elternhaus den Ruhestand genießen darf.

Spätestens auf der Kanzel der Christuskirche, bei der letzten Predigt, brechen unzählige Erinnerungen an 37 Jahre im Dienste der Gemeinde  über ihn herein. "Diese Kirche ist mir ans Herz gewachsen."

Die schönen Erinnerungen überwiegen bei weitem. Trotz der stressigen letzten Monate seiner Amtszeit, in denen er (noch einmal) ein Dekans-Vakuum füllen musste. Jetzt geht er in der Gewissheit, dass Dekanin Christiane Murner den Laden mit neuem Schwung schon schmeißen wird.

Murner ist in der Christuskirche die erste, die dem "lieben Bruder Loos" und seiner Familie alles Gute wünscht. Nach Loos’ offizieller Entpflichtung durch Regionalbischof Hans-Martin Weiss, kaum ist das letzte Kirchenlied verklungen, stehen schon die Grußwortredner, allesamt Weggefährtinnen und Weggefährten, Schlange.

Und ihre Ansprachen werden, allen Vorurteilen gegenüber Grußworten zum Trotz, zum großen Spaß für die ganze Gemeinde. Den Anfang macht Bürgermeister Albert Löhner, der wie Loos um das Jahr 1980 nach Neumarkt kam und deshalb "schon fast Trennungsschmerz" empfindet. Dekan Richard Distler preist die ökumenische Harmonie, die Loos immer gefördert und gepflegt habe, ja er habe sogar "auch eine katholische Seele in Ihrer Brust" erkennen können.

Religionspädagogin Edith Hutter, die einst vom Neumarkter Pfarrer ausgebildet wurde, steuert Anekdoten aus jener Zeit bei.

Die "Drei vom Pfarrkapitel" um Klaus Eyselein führen ein lustiges Pfarrspiel auf. Am Ende überreichen sie Peter Loos einen Radschlauch für ein E-Bike; Kirchenmusikdirektorin Beatrice Höhn reicht dazu den Sattel, Bernhard Hammerbacher vom Kirchenvorstand den Stecker. Und Landrat Willibald Gailler bringt es schließlich auf den Punkt: "Sie sind ein Seelsorger, wie man ihn sich wünscht. Sie haben viele Spuren hinterlassen, haben der evangelischen Gemeinde in Neumarkt ein Gesicht gegeben."

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