Sonderausstellung zeigt 120 Bilder von Alfred Kohler

21.12.2015, 08:02 Uhr
Sonderausstellung zeigt 120 Bilder von Alfred Kohler

© F.: Karg

120 Bilder Kohlers sind ausgestellt. Im kommenden Jahr wäre der Künstler 100 Jahre alt geworden.

Mit wieviel Interesse die Ausstellung in der Kunstszene aufgenommen wird, zeigte sich bereits bei der Feierstunde zur Eröffnung: Die Sitzplätze reichten nicht. Die umfangreiche Schau wurde vor allem dadurch ermöglicht, dass zahlreiche Sammler und Museen dafür Kohler-Bilder zur Verfügung stellten. Namentlich dankte Oeser Bruno Schnell, Verleger der Nürnberger Nachrichten, der die Ausstellung großzügig mit Leihgaben unterstützt habe.

Dankesworte hatte der Bürgermeister auch für den Geschichts- und Heimatverein, der in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Sondernummer seiner „Schwabacher Geschichtsblätter“ Alfred Kohler gewidmet hat, und den Heimatforscher Friedrich Seyferth parat, der unter anderem durch einen Beitrag fürs Schwabacher Tagblatt das Interesse an Kohlers Schaffen forciert hat.

Sonderausstellung zeigt 120 Bilder von Alfred Kohler

© Karg

Oeser zitierte bei der Ausstellungseröffnung aus dem „Unterstützungsgesuch“, das Alfred Kohler im Jahr 1949 an die Stadt Schwabach gerichtet hatte. Doch seine Bitte sei abgelehnt worden, wohl auch deshalb, weil die Bilder des Schwabacher Malers damals als „zu modern“ empfunden worden seien. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit im Auftrag der Stadt hat sich die Kunsthistorikerin Dr. Christine Demele intensiv mit Wirken und Leben Alfred Kohlers befasst und die Ergebnisse in einer detaillierten Publikation zusammengefasst.

In seiner Heimatstadt fand Alfred Kohler zu Lebzeiten nicht die Beachtung, die ihm anderswo zuteil wurde. So hat er seine Bilder des Öfteren in Nürnberg und München ausgestellt, Unterstützung fand er bei zahlreichen Kunstinteressierten, die seine Werke kauften, um ihn zu unterstützen. Kohler wurde 1916 geboren und ist 1984 verstorben. Er ist auf dem Friedhof im Stadtteil Unterreichenbach begraben.

Ulrike Kummer, stellvertretende Leiterin des Stadtmuseums und Kunsthistorikerin, berichtete, dass im Vorfeld der Ausstellung ein unerwartet großes Angebot an Leihgaben für die Ausstellung eingegangen sei, bis aus Frankreich und den USA boten Sammler Bilder an. Mehrere hundert Bilder seien dem Stadtmuseum offeriert worden. Aus dieser Fülle wurden 120 für die Ausstellung ausgewählt.

„Blumen-Kohler“

Die ältesten Bilder Kohlers, der im expressionistischen Stil gemalt hat, stammen aus den Jahren 1939 bis 1944 und sind im Besitz der Neuen Pinakothek in München. Aquarelle mit Blumen und Landschaften seien als Schwerpunkt in Alfred Kohlers Lebenswerk aufgefallen, was dem Schwabacher Maler auch den Beinamen „Blumen-Kohler“ eingebracht habe. Sein Gesamtwerk beinhaltet aber auch Zeichnungen, Gedichte und Glasmalereien sowie Kunst am Bau.

Die im Stadtmuseum arrangierte Ausstellung beleuchte zum ersten Mal den Künstler Alfred Kohler von allen Seiten und offenbare sein großes Talent und die Leidenschaft für die Malerei. Der Schwabacher habe viel nach dem Gedächtnis gemalt, sei meist ohne Vorlagen ausgekommen. Sein wichtigstes Gestaltungselement sei immer die Farbe gewesen, naturgetreue Darstellungen standen dabei nicht im Vordergrund.

Die Ausstellung im Schwabacher Stadtmuseum ist bis 21. Februar 2016 geöffnet. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm. In Kooperation mit dem Stadtmuseum zeigt der Künstlerbund in der Städtischen Galerie vom 15. Januar bis 14. Februar 2016 eine ergänzende Bilderschau mit Blumenbildern des Malers.

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