Lams Traumtor bringt dem Kleeblatt den Testspiel-Sieg
14.1.2015, 17:08 Uhr
Ganze zwölf Punkte hat der SSV Jahn Regensburg in der bisherigen Saison der 3. Liga gesammelt, liegt nach 22 Partien abgeschlagen auf dem letzten Platz. Dem Traditionsverein, der sich mit Hilfe der Stadt derzeit ein nagelneues Stadion bastelt, droht der Absturz in die fußballerische Bedeutungslosigkeit. Ein Test gegen die Regionalligamannschaft des FC Bayern endete für die Oberpfälzer neulich mit einer 0:2-Pleite. Kurzum: Es läuft nicht beim Jahn.
Die Fürther sind von solchen Sorgen freilich meilenweit entfernt, stehen finanziell und sportlich mehr oder weniger solide da. Nach dem spaßigen Hallenkick in Frankfurt sollte der Test gegen den Jahn die erste Standortbestimmung des neuen Jahres darstellen. Trainer Frank Kramer schickte mit Ronny Philp (rechts hinten), Stefan Thesker (links hinten) und Sebastian Freis (alleinige Spitze) die drei jüngsten Neuerwerbungen von Beginn an auf den Kunstrasen an der Kronacher Hard. Im Tor stand Sebastian Lerch, weil Tom Mickel Leistenprobleme hat und kommende Woche operiert werden muss. Voraussichtlich müssen die Weiß-Grünen auch in den ersten Spielen nach der Winterpause ohne Mickel auskommen. Bei den Oberpfälzern gab der von der SpVgg verliehene Daniel Steininger eine von zwei Spitzen.
Das Kleeblatt war vom Anpfiff weg tonangebend, verzeichnete gegen auf Konter lauernde Gäste ein deutliches Ballbesitzplus. Im Vorwärtsgang mutierte die Fürther Vierer- zur Dreierkette, Philp schaltete sich in schöner Regelmäßigkeit in das Offensivspiel mit ein - allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Überhaupt blieben Chancen Mangelware, so dass die rund 50 Zuschauer ein einseitiges und höhepunktarmes Spiel sahen.
Das erste Highlight setzten dann die Gäste. Nach einem mustergültigen Pass in die Schnittstelle der Abwehr, in der Zsolt Korcsmar nicht seinen besten Tag erwischte, brachte Keeper Sebastian Lerch Jahn-Stürmer Marco Königs im Strafraum zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Aias Aosman zum 1:0 (30.). Die Hausherren taten sich weiter extrem schwer, gute Möglichkeiten zu erspielen. Die einzige Ausnahme bildete das Ausgleichstor, als Marco Stiepermann eine gut getimte Flanke von Haubert Sitya mit dem Kopf auf Freis ablegte und der Neuzugang in bester Mittelstürmermanier eiskalt einschob (40.). Weil Stiepermanns Freistoß kurz vor der Pause knapp am Kasten vorbeisegelte, blieb es beim 1:1.
Mit fünf Neuen und der Doppelspitze Kacper Przybylko und Johannes Wurtz ging das Kleeblatt in den zweiten Durchgang. Thesker agierte fortan als sicherer Innenverteidiger, Korcsmar machte die rechte Seite dicht - und die Partie verflachte zusehends. Als Przybylko eine Schröck-Hereingabe nur knapp vorbeinickte (68.), küsste er seine Kollegen wieder wach. Denn nur 60 Sekunden später schlenzte Zhi-Gin Lam das Leder traumhaft schön aus 20 Metern zum 2:1 in die Maschen.
Przybylko hätte zehn Minuten vor dem Abpfiff den Sack zumachen können, scheiterte im Eins-gegen-eins aber am Regensburger Schlussmann. Auch weil sie ihre Gäste immer wieder ins Abseits stellten, steuerten die Fürther einem verdienten Sieg entgegen, der nur noch einmal in Gefahr kam, als Benedikt Schmid in der Schlussphase eine große Chance liegenließ.
SpVgg Greuther Fürth: Lerch, Philp (46. Schröck), Röcker, Korcsmar, Thesker, Fürstner, Caligiuri (46. Wurtz), Weilandt (46. Gießelmann), Stiepermann (46. Lam), Haubert Sitya, Freis (46. Przybylko)
Tore: 0:1 Aosman (30., Foulelfmeter), 1:1 Freis (40.), 2:1 Lam (69.)
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