Nach Schäfer-Verletzung: Rakovsky oder ein Neuer?

24.10.2012, 11:53 Uhr
Raphael Schäfer fällt verletzungsbedingt auf unbestimmte Zeit aus - nun wird fleißig nach einem Nachfolger gesucht.

© dpa Raphael Schäfer fällt verletzungsbedingt auf unbestimmte Zeit aus - nun wird fleißig nach einem Nachfolger gesucht.

Nein, beim 1. FC Nürnberg läuft es seit mehreren Wochen wahrlich nicht rund: Nur ein Remis aus den letzten fünf Bundesligaspielen, der Twitter-Ausraster von Robert Mak oder der Fakt, dass man in den letzten drei Partien keinen eigenen Treffer erzielen konnte. Das Team von Trainer Dieter Hecking befindet sich, sofern man nach dem 8. Spieltag davon sprechen kann, im Abstiegskampf.

Die aktuellste Hiobsbotschaft und damit ein neuerlicher Schlag in die Magengegend der Club-Verantwortlichen war die Verletzung des Kapitäns Raphael Schäfer. Die Diagnose: Achillessehnenreizung. Wie lange der Stammkeeper ausfällt, ist ungewiss. Theoretisch könnte der 33-Jährige bereits am Samstag gegen Schalke wieder zwischen den Pfosten stehen, wahrscheinlich aber muss der erst 19-jährige Patrick Rakovsky gegen seinen alten Klub aus Gelsenkirchen ran. Zwischen 2007 und 2011 durchlief Rakovsky die Jugendteams von Schalke 04.

Sportvorstand Martin Bader und Dieter Hecking denken allerdings laut über die Verpflichtung eines neuen Torwarts nach. Man behalte den Heilungsverlauf Schäfers genau im Auge und entscheide dann "kurzfristig, ob wir noch einen Torwart holen", erklärte Hecking. Doch wen? "Der Markt der arbeitslosen Torhüter ist übersichtlich", weiß Bader.

Ein vertragsloser Torhüter für den Club?

Übersichtlich heißt allerdings nicht, dass der Transfermarkt keine vertragslosen Keeper zu bieten hätte. Heiße Kandidaten für den 1. FC Nürnberg sind dabei Michael Ratajczak, der nach der Verpflichtung von Fabian Giefer keinen neuen Vertrag bei Fortuna Düsseldorf erhielt. Zurzeit hält sich der 30-Jährige bei Uwe Kamps in Gladbach fit, für ein Engagement beim Club scheint er bereit: "Meine besten Jahre als Torhüter kommen erst noch und manchmal braucht es halt ein wenig länger, bis die richtige Tür aufgeht", erklärte er kürzlich dem Online-Portal transfermarkt.de.

Eine weitere Option scheint der Ex-Dresdner Dennis Eilhoff, der Anfang der vergangenen Zweitligasaison seinen Stammplatz bei Dynamo an Wolfgang Hesl verlor. Zuletzt wurde der 30-Jährige mit Rot-Weiss Oberhausen in Verbindung gebracht. Eine rein hypothetische Lösung scheint hingegen der Ex-Arsenal-Torhüter Alexander Manninger. Der mittlerweile 35-jährige Österreicher hat zwar seine Karriere noch nicht beendet, stand allerdings seit rund drei Jahren nicht mehr bei einem Pflichtspiel auf dem Rasen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass der 1. FC Nürnberg mitten in der Saison einen Torhüter verpflichtet. Bereits 2010 wurde Timo Ochs, 2011 dann Carsten Nulle im Zuge einer Verletzungsmisere verpflichtet - und machten damit gute Erfahrungen. Verstärkung aus den eigenen Reihen scheint unmöglich.

Der eigentliche Ersatztorhüter Alexander Stephan laboriert zurzeit an einem Meniskusriss im linken Knie und wird voraussichtlich bis zum Ende der Hinrunde ausfallen. Auch U23-Torhüter Benny Uphoff musste sich nach einer Halswirbel-Fraktur bis Ende diesen Monats abmelden. Und so wird am kommenden Samstag wohl am ehesten der 19-jährige Patrick Rakovsky zwischen den Pfosten stehen - zumindest für die Bankbesetzung bietet der Transfermarkt allerdings auch kurzfristig Möglichkeiten. 

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