"Bauer sucht Frau": Bussi, Bussi und ein toter Erpel
5.11.2013, 07:43 Uhr
In der dritten Folge von "Bauer sucht Frau" ging es diesmal so richtig zur Sache. Auf romantisch heißt das: Landwirte in Love. Auf nüchterne Art betrachtet: Die Kuss-Orgien in Nahaufnahme sahen einfach fürchterlich aus. Aber halten wir es mal mit einem Zitat der Toten Hosen, die sich damals zum Wett-Schief-Singen der CDU folgendermaßen geäußert hatten: "Die Darbietung kam uns eher wie ein Autounfall vor: Nicht schön, aber man schaut trotzdem hin..." Das trifft so auch hundertprozentig auf "Bauer sucht Frau" zu.
Beim hyperaktiven Brian und seiner griesgrämigen Sylvia war eher das Ende als ein Happy End abzusehen. Denn Brian hatte massiven Druck: Putzdruck um genau zu sein. Seit Sylvia der Herr im Haus ist, muss Brian putzen, putzen und nochmal putzen, damit Sylvia ihn lieb hat. Der ganze Druck entlädt sich dann beim Frühstück machen. Wie ein Roboter auf Speed tanzt Brian unkontrolliert durch die Küche - und singt so schief, dass es sogar Dieter Thomas Heck die Nackenhaare aufgestellt hätte. Und die griesgrämige Sylvia? Die lacht ihn aus - mehr oder weniger - was halt möglich ist bei einer Frau, die gute Laune nicht unbedingt gepachtet hat.
Während bei Guy und Victoria auf unaufgeregte Weise die Familienplanung voranschreitet (bevor sie sich das erste Mal küssen, fragt sie ihn sicherheitshalber schon mal, ob er auch irgendwann mal Kinder haben will), beschreiten Lena und ihre Auserwählte Janine wieder neue Wege, als extremstes Pärchen in die Geschichte der Staffel einzugehen: Mit einem laut knatternden Motorrad aber dafür ohne Helm treibt Lena zusammen mit ihrer Holden die Kühe auf der Weide zusammen. Könnten Kühe sprechen, sie hätten wohl sowas wie "Oh Mann, die Olle mit ihrem blöden Moped schon wieder", geflucht.
Die Männerträume gehen endgültig in Erfüllung, als Janine das erste Mal Hand anlegt an die Euter... Nein, nicht an Lenas, an die der Kühe natürlich! Ach ja, und neben "Cool" und "Geil" sagen, küssen sich die beiden natürlich noch, um dem flachen Dialog ein bisschen Tiefe zu geben.
In die Tiefe versucht auch Helmut bei seiner Auserwählten zu gehen. Er hat bereits vor dem Besuch von Angie ein Gedicht verfasst, das er aber nach Meinung der Berlinerin auch Chantal, Mandy oder Jacqueline vorlesen hätte können. Das ging dann mal total nach hinten los - und das, obwohl er diesmal sein wirklich schönstes Hemd angezogen hatte. Überhaupt wird bei Helmut mehr und mehr deutlich, dass Helmuts echte Leidenschaft das Essen ist und nicht Angie. Da bleibt der ehrenamtlichen Sterbehelferin nur noch, den Erpel zum Schafott zu begleiten, den Helmut wenig später in die Pfanne haut. Eine Szene als Steilvorlage für die Tierschützer.
Bei Steffen und Nicole läuft derweil alles in gelenkten Bahnen. Nein, Moment, die Miniatureisenbahn, die der stolze Steffen seiner Nicole vorführt, entgleist ständig in derselben Kurve. Junge, schau doch mal bei Wikipedia nach: "Enge Kurvenradien bedeuten eine größere Fliehkraft, weshalb für höhere Geschwindigkeiten eine Trassierung mit flacheren Kurven nötig ist." Doch RTL lässt Steffens Bahn ungerührt ins Abseits fahren - immer und immer wieder. Und entblößt den 32-jährigen Junggesellen immer weiter, der immer nur Kaffee und Kekse frühstückt und am liebsten dem ganzen Kuppel-Wahnsinn entfliehen würde.
Die Lokalmatadoren, der 26-jährige Milchbauer Peter aus Herrnberchtheim (Kreis Neustadt/Aisch) und der 40-jährige Markus "Muck" aus der Oberpfalz kommen voraussichtlich in der nächsten Folge zum Zug.
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