75 Millionen für neue Parks: Nürnberg soll grüner werden

20.4.2021, 06:00 Uhr
Der Quellepark gehört zu den Leuchtturmprojekten aus dem Masterplan Freiraum. Hier wurde eine komplett versiegelte Fläche in Grün entsiegelt.

© Michael Matejka Der Quellepark gehört zu den Leuchtturmprojekten aus dem Masterplan Freiraum. Hier wurde eine komplett versiegelte Fläche in Grün entsiegelt.

„Wir gehen Schritt für Schritt voran“, betont Vogel, der als Chef des Servicebetriebs öffentlicher Raum (SÖR) für die praktischen Teil des Masterplans zuständig ist. Der Quelle-Park im Westen ist bereits fertig gestellt, Vogel bezeichnet ihn als „Perle innerhalb des Masterplans“. „Es war eine Asphaltwüste. Hier ist eine versiegelte Fläche komplett entsiegelt worden.“ Es sind aber nicht nur die großen Projekte, die umgesetzt worden sind, sondern auch kleine wie die Pocketparks an der Nonnengasse oder der Christuskirche.


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Es wird heißer in Nürnberg

Für den Masterplan selbst ist Umweltreferentin Britta Walthelm (Grüne) zuständig. „Unser großes Ziel ist, Nürnberg als lebenswerte Stadt voranzubringen“, sagt sie. Der Bedarf an dem Konzept, das 2014 begonnen wurde, habe sich noch einmal verschärft. „Wir brauchen den Masterplan mehr denn je.“


Walthelm verweist auf den Klimawandel, der Nürnberg spürbar aufheizen werde. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Sommer heißer werden. Deshalb brauchen wir Räume zur Abkühlung.“ Nürnberg, sagt Britta Walthelm, sei in den vergangenen zehn Jahren um 34.000 Einwohner gewachsen. Gerade jetzt, in Zeiten der Pandemie, zeige sich, wie sehr Freiräume gebraucht werden. „Wir müssen neue schaffen und die, die wir haben, schützen. Dazu brauchen wir kluge Konzepte.“ Besonders betroffen sind die Altstadt und die Südstadt, wo die Bebauung besonders eng ist und es an Grün fehlt.


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Den Grünraum mitdenken

In diesem Jahr stehen weitere Projekte an, die entweder schon in Arbeit sind - wie etwa der Park am Rechenberg im Osten der Stadt - oder begonnen werden: der Züricher Park im Südwesten der Stadt und der Wetzendorfer Park im Nordwesten. „Wenn neue Quartiere entstehen, müssen wir den Grünraum gleich mitdenken“, sagt Britta Walthelm.

Und dort, wo steinerner Bestand dicht an dicht steht, sollen weitere kleine Oasen geschaffen werden. Pocketparks sind an der Tetzelgasse, der Nopitschstraße und am Marientorzwinger geplant. Einen Schönheitskurs wird außerdem der Schweinauer Buck bekommen. „Unser Ziel ist, dass jeder Bürger in fünf Minuten im Grünen ist.“

Konzept für die Südstadt

Für die Südstadt braucht es ein eigenes Konzept, hier fehlt es nämlich ganz besonders an Freiraum. „Den Süden müssen wir uns ganz genau anschauen. Da stehen wir gerade noch am Anfang“, sagt Britta Walthelm. „Die Stadtteile dort sind sehr belastet, sie sind sehr dicht bebaut, stark versiegelt und heizen sich im Sommer sehr auf. Der Temperaturunterschied zwischen der Altstadt und Südstadt zu Erlenstegen und Fischbach betrage in heißen Nächten bis zu acht Grad.

Bis Ende des Jahres soll ein Freiraumkonzept für den Süden erstellt werden. Dazu gehört ein Konzept namens „Grüner Weg zum Faberwald“, das schon im Sommer vorliegen soll. Es geht um die Möglichkeit „auf sicheren und möglichst ruhigen, teils begrünten Wegen von der Altstadt zum Faberwald zu gelangen“, lautet der Plan.

Christian Vogel lobt den Masterplan Freiraum als Erfolgsmodell. Die aktuelle Situation bestätige dies: „Der Druck auf die Parks und Grünanlagen ist sehr groß. Die Leute wollen raus.“

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