Neumarkter Stadtpark: OB Thumann meldet sich zu Wort

30.7.2020, 11:00 Uhr
Neumarkter Stadtpark: OB Thumann meldet sich zu Wort

© Foto: Wolfgang Fellner

"Ich persönlich halte dies nach wie vor für einen fatalen Fehler", teilt Thumann auf eine Nachfrage der Neumarkter Nachrichten mit. "Eine historische Chance für die Innenstadtentwicklung ist damit vergeben." Klar: Das Abstimmungsergebnis bedeutet formal einen Stopp und damit ein Aus der derzeitigen Planungen.

Doch die Mitteilung aus dem Rathaus klingt nicht so, als ob das Projekt Stadtpark jetzt noch weit oben auf der Agenda steht – oder überhaupt noch. "Erstaunlich für mich ist, dass alle, die dieses Projekt verhindert haben, sich die Begründung dafür in jeglicher Form schön reden", so der Oberbürgermeister.

Thumann betont, dass die Stadtverwaltung von Beginn an die Beschlüsse des Stadtrates zum Thema Stadtpark vollzogen habe, die immer mit großer Mehrheit erfolgt seien. Auch das am vergangenen Donnerstag abgelehnte Konzept beruht auf einem Stadtratsbeschluss vom vergangenen Juni.

Nur fünf Bürgervertreter waren dagegen, dass das Büro Lex-Kerfers seine nun heftig kritisierte "Variante 3" des Vorentwurfs von 2017 unter Berücksichtigung des Bürgerentscheids weiter plant.

Es geht auch ums Geld

"Sie können sich die Frustration derer vorstellen, die sich jetzt seit über drei Jahren, immer wieder unterstützt durch positive Stadtratsbeschlüsse, für dieses Projekt eingebracht haben", sagt Thumann. "Dies begann mit den ersten Planungen für das Vergabe-Verfahren, in dem sich das Büro Lex-Kerfers als das Beste erwiesen hat, reichte über eine breite Bürgerbeteiligung mit Führungen vor Ort im Stadtpark sowie in der Marktstraße bis hin zu den zahlreichen Arbeitskreissitzungen und Stadtratssitzungen sowie verwaltungsinternen Treffen zu diesem Thema."

Doch es geht nicht nur um Befindlichkeiten, sondern auch um Geld. "Anscheinend ist es manchem Stadtrat immer noch nicht klar, dass bei einer Bereinigung des Park-Konzeptes unter finanzieller Hinsicht die Städtebauförderung nicht mehr eintreten kann", so der OB. Es sei äußerst selten, dass bei der Gestaltung eines Parks von der Städtebauförderung dermaßen hohe Fördersummen in Aussicht gestellt werden.

Dies war nur allein aufgrund der hohen Qualität des Parkkonzepts für die Städtebauförderung zu begründen, in dem auf die soziale und kulturelle Integration der Menschen als Aufenthaltsort eines solchen Parks mitten in der Innenstadt verwiesen wird.

Zweiter Parkplatz

Nach derzeitigem Stand seien alleine Planungskosten von 405 000 Euro zu verzeichnen. Dazu kommen die Baukosten für den Parkplatz Mühlstraße, der mit 253 000 Euro zu beziffern ist. Dieser ist zwar kein Bestandteil des Stadtparks. Aber sein Bau war die Bedingung dafür, dass überhaupt eine Erweiterung geplant werden konnte.

Denn der Stadtrat hatte mit großer Mehrheit verlangt, dass für die Einbindung des Parkplatzes des ehemaligen Hotels Wunder ein Ausgleich geschaffen werden muss. "Jetzt haben wir zwei Parkplätze, also die fast doppelte Anzahl der anvisierten Stellplätze", so der OB. Hinzu kommen die internen Personal- und Verwaltungskosten sowie die Kosten des Bürgerbegehrens. Sie können derzeit nicht auf Cent und Euro beziffert werden.

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