Hintergrund

Warum das Summer Breeze-Festival 2021 nicht stattfindet

16.6.2021, 22:44 Uhr
45.000 Menschen fanden sich 2019 wieder zur größten Metal-Sause in Süddeutschland ein. Das Summer Breeze Open Air lockte die Besucher mit 120 Bands an die Bühnen.

© Marina Hochholzner, NN 45.000 Menschen fanden sich 2019 wieder zur größten Metal-Sause in Süddeutschland ein. Das Summer Breeze Open Air lockte die Besucher mit 120 Bands an die Bühnen.

"Wegen Planungsunsicherheit wird das Festival abgesagt", heißt es in einer Mitteilung, die unserer Redaktion vorliegt. "In der gegenwärtigen Pandemiesituation fehlen bis heute leider jegliche Rahmenbedingungen, die eine für das Open Air verlässliche und verbindliche Grundlage bieten", gab Achim Ostertag, Geschäftsführer des Veranstalters Silverdust GmbH, bekannt. Präzise Aussagen, ob man das Festival durchführen könne, seien ihm zufolge von der Regierung nach wie vor nicht getroffen worden, ein Diskurs war mit den Verantwortlichen nicht möglich.

Alex Härtel, der Pressesprecher des Festivals, gab die Absage mit Bedauern bekannt – und gleichermaßen auch mit Enttäuschung. "Wir verstehen, dass die aktuelle Situation derzeit alle vor große, planerische Herausforderungen stellt. Nachdem wir unser Hygienekonzept vorgelegt haben, haben wir jedoch bis heute auf eine klare Ansage der Regierung gewartet." Inzwischen sei man bereits seit zwei Wochen über der eigentlichen Deadline, die man sich für eine zuverlässige Planung des Summer Breeze gesetzt habe. "Immer wieder wurden wir von einem Ansprechpartner an den anderen weiterverwiesen – die Regierung verwies uns ans Gesundheitsministerium, dort wiederum hieß es, zuständig sei die bayerische Regierung." Lediglich seitens der Opposition sei man bereit für das Finden einer gemeinsamen Lösung gewesen.


Summer Breeze 2021 soll stattfinden: Veranstalter legen Konzept vor


Nun also die Absage, die Ungewissheit wurde zu groß. Ein Festival dieser Größenordnung braucht schließlich klare, verlässliche Ansagen. Dieser traurige, aber nun unausweichliche Schritt wäre nach Ansicht von Härtel jedoch nicht nötig gewesen. "Wir sehen, dass in Ländern wie Österreich, der Schweiz oder Belgien Festivals mit vielen Tausenden Zuschauern wieder möglich sind. Hier in Deutschland gibt es bis auf das Pangea-Festival bei Rostock, das als Testdurchlauf gilt, aber noch keine Konzepte für kulturelle Veranstaltungen mit mehr als 250, 500 Menschen.

"Auch mit Blick auf die Fußball-EM, die ja unter anderem auch in Bayern mit Zuschauern abgehalten werden soll, herrscht bei der Silverdust GmbH Verwunderung. "Markus Söder unterstützt den Profisport, kündigt an, bis zu 14.000 Zuschauer in den Stadien zuzulassen, aber die Kultur muss weiterhin zurückstecken."

Der neue Termin für das Summer Breeze ist nun der 17. bis 20. August 2022. Vorausgesetzt, dass das die Veranstalter bis dahin eine klare Ansage aus der zuständigen Behörde erhalten.

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