Corona-Impfdrängler: BRK-Kreisgeschäftsführerin muss gehen

19.3.2021, 14:20 Uhr
Corona-Impfdrängler: BRK-Kreisgeschäftsführerin muss gehen

© André De Geare

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Der Kreisverband Erlangen-Höchstadt des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zieht nun Konsequenzen aus der Affäre um die Corona-Impfdrängler und beendet die Zusammenarbeit mit seiner Geschäftsführerin Beate Ulonska.

Gegenüber weiteren Beteiligten wurden disziplinarische Maßnahmen verhängt. Das gab der Kreisvorsitzende und CSU-Bundestagsabgeordnete, Stefan Müller, in einem Schreiben an alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden bekannt; auch diesem Medienhaus liegt der Brief vor.

"Zum jetzigen Zeitpunkt freigestellt"

Darin heißt es wörtlich: "Aufgrund der Ergebnisse der Nachforschungen und Beratungen, sowie der Einlassungen der Betroffenen hat der Vorstand entschieden, die Zusammenarbeit mit Frau Ulonska als Kreisgeschäftsführerin zu beenden, wir haben sie zum jetzigen Zeitpunkt freigestellt."

Gegenüber weiteren Betroffenen seien disziplinarische Maßnahmen verhängt worden, auf die man an dieser Stelle aus rechtlichen Gründen nicht eingehen könne.

Mit "weiteren Betroffenen" meint Müller unter anderem Ulonskas Lebensgefährten sowie ihren Stellvertreter Jay Pyschny und dessen Partnerin.Sie alle hatten sich im Januar 2021 im "BRK-Seniorenzentrum Wohnen und Leben in Etzelskirchen" gegen Sars-CoV-2 impfen lassen, obwohl sie nach der Prioritätenliste der Bundesregierung noch nicht an der Reihe gewesen wären.

Insgesamt wurden auf diese Weise zehn Personen aus den Reihen des BRK unrechtmäßig geimpft.

Die Vorfälle sorgten in den eigenen BRK-Reihen für großen Unmut und Unverständnis. So hatten Förderer etwa nach den Berichten dieser Redaktion ihre Mitgliedschaften storniert.

Recherchen brachten Aufklärung ins Rollen 

Mit ins Rollen gebracht hatten die Aufklärung Recherchen dieses Medienhauses. Eine Person hatte sich mit Hinweisen auf die Impfdrängelei innerhalb des Kreisverbandes an diese Redaktion gewandt. Durch Nachhaken bei den Verantwortlichen und auch bei der Stadt Erlangen, die für das mit dem Landkreis gemeinsam betriebene Impfzentrum zuständig ist, war schnell klar: Die geschilderten Vorfälle fanden genau so statt.

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