Katja Günther bleibt doch Chefin des Nürnberger Gesundheitsamtes

Nürnberg - Überraschende Wendung in der Diskussion um die personelle Besetzung des Nürnberger Gesundheitsamtes: Die bisherige Chefin Katja Günther bleibt nun doch, wie Gesundheitsreferentin Britta Walthelm mitteilte. Günther wird die Behörde als fachliche Leiterin gemeinsam mit dem Verwaltungschef Stefan Sembritzki führen.

Gesundheitsreferentin Britta Walthelm (Bündnis 90/Die Grünen) ist froh über die Entscheidung: "Es herrscht große Erleichterung, dass die Frage geklärt ist." Katja Günther hatte zunächst erklärt, für die neue Struktur einer Doppelspitze nicht zur Verfügung zu stehen. Walthelm sagte, dass intensive Gespräche Günthers mit Stefan Sembritzki, Personalreferent Harald Riedel (SPD) und ihr selbst dazu geführt hätten, dass Günther nun doch bleiben wolle.

Mit vollem Engagement

Die 62-Jährige werde sich "mit vollem Engagement" in der neuen Doppelspitze einbringen, sagte Walthelm. Das Gesundheitsamt war wegen verschiedener Datenpannen mehrfach in die Kritik geraten. Die berufsmäßige Stadträtin erinnerte daran, dass die Behörde innerhalb der Corona-Krise enorm gewachsen sei: "Wir haben uns vervierfacht." Aus 100 Mitarbeitern seien 400 geworden. Der Zuwachs habe sich freilich weniger über neue dauerhafte Stellen als über befristete Verträge und Abordnungen aus anderen städtischen Bereichen ergeben - trotzdem sei der Apparat schlicht viel größer geworden.

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Durch die Installierung eines für Verwaltung, Organisation und Steuerung zuständigen zweiten Behördenleiters habe man die fachliche Leitung entlasten wollen. Für diese Position hat der Stadtrat in seiner nichtöffentlichen Sitzung im Juni Stefan Sembritzki, dessen Name schon vorher im Gespräch war (wir berichteten exklusiv), bestimmt.

Konzentration auf medizinische Seite

Auch wenn Sembritzki Diplom-Kaufmann ist, sei es nie der Plan gewesen, dass betriebswirtschaftliche Überlegungen im Gesundheitsamt "das Primat" bekommen, versicherte Walthelm. Aber die fachliche Leitung solle die Möglichkeit bekommen, sich ganz auf die medizinischen Probleme zu konzentrieren, zumal mit der vierten Corona-Welle gerechnet werden müsse. Günther war mit der Vorgehensweise zunächst nicht einverstanden. Es wurde spekuliert, ob sie ins Klinikum Nürnberg wechselt.

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Nun bleibt die derzeit im Urlaub befindliche Amtsleiterin doch. Für diese Lösung hat auch der Stadtrat in seiner nichtöffentlichen Juli-Sitzung grünes Licht gegeben. Dort wäre die Personalie Günther ohnehin unabhängig von den jüngsten Querelen auf der Tagesordnung gelandet, weil neue Amtsleiter nach zwei Jahren als Behördenchef noch einmal in ihrer Position durch den Rat bestätigt werden müssen. Günther hatte 2019 die Nachfolge des langjährigen Amtschefs Fred-Jürgen Beier angetreten, der seiner Nachfolgerin in den jüngsten Diskussionen den Rücken stärkte.