Landrat lobt ehrenamtliches Engagement

1400 Menschen aus der Ukraine haben Zuflucht in Altmühlfranken gefunden

2.6.2022, 16:14 Uhr
Ehrenamtliches Engagement ist eine wichtige Säule bei der Hilfeleistung für Geflüchtete aus der Ukraine. Landrat Manuel Westphal sprach jetzt allen Engagierten seinen Dank aus.  

© Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen Ehrenamtliches Engagement ist eine wichtige Säule bei der Hilfeleistung für Geflüchtete aus der Ukraine. Landrat Manuel Westphal sprach jetzt allen Engagierten seinen Dank aus.  

Neben den Mitgliedern des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehren, die insbesondere bei der Errichtung der Notunterkünfte in Treuchtlingen und Pleinfeld wertvolle Dienste geleistet haben, nehmen gerade auch Privatpersonen, Gastfamilien sowie die Helfer- und Unterstützerkreise eine wichtige Rolle ein, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes.

Quer durch den gesamten Landkreis engagieren sich aktive Bürgerinnen und Bürger für Schutzsuchende aus der Ukraine und organisieren Unterstützungsangebote. Sie helfen bei der Wohnungssuche, unterstützen bei Antragsverfahren, leisten Fahrdienste, begleiten bei Arztgängen oder betreuen Kinder. Auf Eigeninitiative werden Sprachkurse von engagierten Ehrenamtlichen abgehalten, Wohnungen mit Sachspenden möbliert, Treffpunkte für Begegnungen geschaffen, Kleiderstuben und Fahrradwerkstätten eingerichtet, Hilfstransporte organisiert oder Gottesdienste angeboten – um nur einige Beispiele zu nennen.

Gleichzeitig zeigen sich auch viele Vereine und Initiativen hilfsbereit, starten Spendenaufrufe, stellen Benefizaktionen auf die Beine oder ermöglichen kostenlosen Sport-, Reit- oder Musikunterricht. "Das Engagement ist enorm vielseitig und aller Ehren wert", wissen auch Verena Wagner und Corina Heid von der Freiwilligenagentur Altmühlfranken. Als Koordinierungsstelle und zentrale Ansprechpartnerinnen für bürgerschaftliches Engagement im Landratsamt versuchen die beiden, die ehrenamtlichen Akteure tatkräftig zu unterstützen.

Was eine echte Mammutaufgabe ist, weil regelmäßig Austausch- und Netzwerktreffen mit den Helfer- und Unterstützerkreisen stattfinden. Hier gibt es unter anderem die Möglichkeit, Fragen und Anregungen auf direktem Weg zu platzieren. Dafür standen beim vergangenen Treffen sowohl Landrat Manuel Westphal als auch der Leiter des Sozialamtes, Florian Becker, zur Verfügung.

Eine Schlüsselfunktion nehmen in der aktuellen Situation vor allem auch die ehrenamtlichen Dolmetscherinnen und Dolmetscher ein, die teils unermüdlich im Einsatz sind, um die Sprachbarrieren ihrer Landsleute und Schützlinge zu überbrücken und damit in vielen Bereichen einen unverzichtbaren Dienst leisten. Hier werden nach wie vor Personen mit entsprechenden Sprachkenntnissen gesucht. Sofern ehrenamtliche Hilfe vor Ort benötigt wird oder Mitstreiter für Projekte gesucht werden, greift die Freiwilligenagentur auf den Pool an Helfern zurück, die sich unter anderem über die Internetseite des Landkreises registriert haben, und stellt den Kontakt zu den jeweiligen Organisationen her.

Als Schnittstelle zum Landratsamt kommt auch der Informationsweitergabe eine wichtige Bedeutung zu. Wichtige Neuerungen, Entwicklungen, Unterstützungsangebote und praktische Tipps werden über die Helfer- und Unterstützerkreise zur Verfügung gestellt.

Auch der Newsletter der Freiwilligenagentur bietet ehrenamtlich Aktiven und Gastfamilien einen Überblick über wissenswerte Themen. Man kann sich unter www.altmuehlfranken.de/newsletter-ukraine-hilfe anmelden. Viele ehrenamtliche Helfer stellt die derzeitige Krisensituation jedoch auch vor große Herausforderungen, schreibt das Landratsamt. Nicht wenige gelangten im Rahmen ihres Engagements oftmals an persönliche und emotionale Grenzen.

Die Freiwilligenagentur Altmühlfranken lud daher jetzt ins Bürger- und Mehrgenerationenhaus nach Pleinfeld ein. Unter anderem gab der Traumapädagoge Harald Trampert von der Kreisbrandinspektion der Feuerwehren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen den Teilnehmern der Veranstaltung wertvolle Impulse für den sensiblen Umgang mit traumatisierten geflüchteten Menschen. Trampert zeigte zudem an praktischen Umsetzungsbeispielen, wie man sich selbst und die eigenen Ressourcen in dieser schwierigen Zeit schützen kann.

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