Darauf müssen Sie achten

Erhöhtes Risiko im Herbst: Das wird jetzt im Straßenverkehr gefährlich

6.10.2021, 10:56 Uhr
Erhöhtes Risiko im Herbst: Das wird jetzt im Straßenverkehr gefährlich

© ADAC/aum

Autofahrer

In der dunklen Jahreszeit kommt es besonders darauf an, nicht nur selbst gut zu sehen, sondern auch von anderen tadellos wahrgenommen zu werden. Heißt: Die Beleuchtungsanlage muss bestens in Schuss sein. Alljährlich im Oktober findet die Aktion "Licht-Test" statt, bei der viele teilnehmende Kfz-Werkstätten und Prüfstellen einen kostenlosen Rundum-Check vornehmen. Die ordnungsgemäße Einstellung der Scheinwerfer und kleinere Reparaturen werden dabei gleich durchgeführt.

Weil der Berufsverkehr jetzt in der Zeit der morgendlichen und abendlichen Dämmerung stattfindet, müssen gerade Pendler mit Wild rechnen, das auf Futtersuche unterwegs ist und dabei auch die Straßen überquert. Alles Wissenswerte zum Thema "Wildunfall" haben wir hier zusammengefasst.

Auch die schmutzigen Hinterlassenschaften der letzten Erntefahrzeuge stellen eine Gefahrenquelle dar, dasselbe gilt für Laub auf der Straße – vor allem dann, wenn Nässe hinzukommt, kann sich die Fahrbahn in eine Rutschbahn verwandeln. Zudem sollte daran gedacht werden, dass die Blätterschicht möglicherweise Schlaglöcher oder sonstige Stolperstellen verbirgt – reduziertes Tempo und vorausschauende Fahrzeuge beugen unliebsamen Überraschungen vor.

Weil sich die Temperaturen nun ganz schnell dem Gefrierpunkt annähern können, sollte zudem mit Glätte gerechnet werden, dies gilt besonders für Brücken, Senken und Waldstücke. Auch die Umstellung auf Winterreifen steht jetzt an – sie bieten bereits bei Temperaturen im niedrigen Plusbereich besseren Grip als Sommerreifen und somit optimierten Schutz. Was der aktuelle Winterreifentest des ADAC ergeben hat, ist hier nachzulesen.

Radeln durch den Goldenen Oktober ist etwas Schönes, birgt aber auch Risiken.

Radeln durch den Goldenen Oktober ist etwas Schönes, birgt aber auch Risiken. © Jody Parks/pixabay

Radler

Die Gefahren, die sich durch Laub und Schmutz ergeben, betreffen auch Radfahrer - sie können vor allem in Kurven leicht aus der Balance geraten. Und ebenso wie das Auto sollte das Bike eine funktionsfähige Beleuchtungsanlage besitzen, die den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung (StVO) entspricht. Experten der ARAG-Versicherung erklären, was das heißt: Funktionierende und saubere Leuchten vorne und hinten, insgesamt zehn Reflektoren an Front, Heck, den Pedalen und in den Speichen (alternativ können auch reflektierende Reifen verwendet werden). Ist das Fahrrad nicht entsprechend ausgestattet, können Fahrer beziehungsweise Fahrerin mit 20 Euro Verwarnungsgeld zur Kasse gebeten werden. Tipp am Rande: Eine reflektierende Weste, die über die – möglichst helle - Kleidung gestreift wird, verbessert die Sichtbarkeit um ein Weiteres.

Wer sich der Funktionsfähigkeit der Beleuchtungsanlage nicht sicher ist, konsultiert am besten eine Werkstatt. Sie führt auch einen Bremsen-Check durch, der vor allem dann anzuraten ist, wenn das Bike während der letzten Monate viel Strecke abgespult hat.

E-Scooter-Piloten

E-Scootern – das geht auch während der kühlen und sogar während der kalten Jahreszeit. Die Anbieter von Leih-Rollern wollen im Winter weiterhin Geld verdienen, auch Ausdünnen des Portfolios macht wenig Sinn, weil das Geschäftsmodell nur dann funktioniert, wenn der Kunde an vielen Stellen der Stadt einen Scooter vorfindet. Den veränderten Bedingungen tragen oft Allwetterreifen Rechnung, angesichts der Rutschgefahr, die nasses Laub und erste Reifglätte verursachen können, gilt es dennoch eine vorsichtige Fahrweise zu pflegen.

Die ARAG-Experten raten dazu, vorm Losfahren kurz zu überprüfen, ob die Vorder- und Rückleuchter sowie die Bremsen ordnungsgemäß arbeiten. Fahrer oder Fahrerin tragen jetzt am besten Schuhe mit rutschfesten Sohlen, ziehen Handschuhe an und wählen helle Kleidung. Auch beim Scootern erhöht eine reflektierende Warnweste die Sicherheit – und der Helm sowieso.

Fußgänger

Fußgänger zählen zu den gefährdetsten Verkehrsteilnehmern. Aus der Unfallstatistik geht hervor, dass im Herbst und im Winter rund 30 Prozent mehr Unglücksfälle mit Passanten zu verzeichnen sind als im restlichen Jahr. Umso wichtiger ist es, dass gerade Fußgänger während der dunklen Jahreszeit darauf achten, gut gesehen zu werden, denn farblich gedeckte Kleidung macht es selbst vorsichtigen Autofahrern nicht leicht, rechtzeitig abzubremsen.

Laut ADAC ist ein dunkel gekleideter Fußgänger bei schlechten Sichtverhältnissen erst aus rund 25 Metern Entfernung wahrzunehmen – zu spät, sagt der Club, denn der Anhalteweg eines Autos beträgt schon bei einer Notbremsung aus 50 km/h rund 28 Meter. Trägt der Passant aber helle Kleidung mit reflektierenden Elementen, erhöht sich die Sichtbarkeit auf bis zu 140 Meter. Weil auch das noch keine Lebensversicherung darstellt, sollten Fußgänger die Fahrbahn nur an gut beleuchteten, am besten von einer Fußgängerampel abgesicherten Stellen überqueren.

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