Kommentar: Die Union ist außer Rand und Band

Berlin - Für ernsthafte Gespräche, worüber auch immer, ist die Union derzeit nicht zu gebrauchen. Sie wird noch Monate mit sich selbst ringen müssen, kommentiert Berlin-Korrespondent Harald Baumer.

Es ist weder überraschend noch unnormal, dass die Christdemokratie jetzt so außer Rand und Band ist. 16 Jahre lang durfte sie die Kanzlerin stellen, insgesamt führte sie nach dem Krieg sogar über 50 Jahre die Regierung an. Jede andere Reaktion auf das Wahldesaster als ein gewaltiges Durchrütteln der CDU an Haupt und Gliedern wäre nicht zu erklären.

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Vermutlich dauert es Monate, bis die Partei überhaupt wieder über eine handlungsfähige Spitze verfügt. Noch ist auch gar nicht klar, ob am Ende eine deutlich konservativere CDU herauskommt (Merz, Spahn) oder der liberalere Kurs von Angela Merkel fortgesetzt wird (Röttgen). Alleine das erklärt schon, warum eine Jamaika-Koalition derzeit nicht mal als Notnagel denkbar ist.

CSU nicht auf einsamer Insel

Wie am Wochenende zu sehen war, bekommt nun auch Markus Söder zu spüren, dass er mit seiner CSU nicht auf einer einsamen Insel sitzt. Er muss sich intern kritischen Fragen stellen. Er hat mit seinem Verhalten nach der unionsinternen Klärung der K-Frage erheblich zum jetzigen Trümmerhaufen beigetragen.

Die „C“-Parteien brauchen keinen Gegner von außen, sie machen sich selber kaputt. Das sollten sogar Menschen bedauern, die nicht zur Wählerschaft der Union gehören, denn es destabilisiert unser Land.

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