Blow-up-Gefahr: Hitzewelle zwingt Autofahrer vom Gas

25.6.2019, 15:20 Uhr
Wegen der Gefahr vor "Blow-ups" müssen Autofahrer auf der A7 bereits die Geschwindigkeit drosseln.

© Foto: R. Priebe, dpa Wegen der Gefahr vor "Blow-ups" müssen Autofahrer auf der A7 bereits die Geschwindigkeit drosseln.

Hitze kann nicht nur Umwelt, Mensch und Tier zu schaffen machen. Auch der Straßenbelag leidet - egal, ob aus Asphalt oder Beton. Asphalt kann jetzt "regelrecht weich" werden, warnt der Tüv Rheinland. Dadurch verschlechtere sich die Griffigkeit und so das Fahrverhalten. Bei weichem Asphalt bilden sich auch schneller Spurrillen, die bei Regen stark zum Aquaplaning beitragen, da sie schnell mit Wasser voll laufen können.

Auch wo noch keine Schilder auf Gefahren hinweisen, kann es gefährlich sein. Die Experten raten bei Hitzewellen: Tempo runter und die Straßen sorgsam beobachten wie etwa bei Glatteis im Winter.

Aufgrund der starken Ausdehnung bei hohen Temperaturen können Betonplatten auf Autobahnen aufplatzen. Sowohl das ausgesprungene Material als auch entstandene Schlaglöcher gefährden Auto- und vor allem Motorradfahrer. Im Extremfall können wegen verhärteter Dehnungsfugen ganze Platten aus der Verankerung springen und zum gefährlichen Hindernis werden.


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Warnen bereits Schilder und Tempolimits vor solchen sogenannten Blow-ups, sollten diese unbedingt befolgt werden. Je langsamer Fahrer unterwegs sind, desto eher bemerken sie die gefährlichen Stellen rechtzeitig und können sie um- oder risikofreier überfahren, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Lässt sich das Hindernis nicht mehr umfahren, gilt: Fuß vom Gas und das Lenkrad gut festhalten. Denn es könne je nach Höhe der Wölbung einen ordentlichen Schlag geben, warnt der Tüv Rheinland.

Starkes Bremsen oder riskante Ausweichmanöver vermeiden Autofahrer aber besser. Besonders riskant sind die Blow-ups für Motorradfahrer. Verreißt ihnen das Vorderrad, kann das zu folgenreichen Stürzen führen.



Bereits Tempolimits auf A7

Wegen der hohen Temperaturen müssen sich Autofahrer im Südwesten auf mögliche zusätzliche Tempolimits einstellen. Bislang hat aber nur das Regierungspräsidium Stuttgart eine zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzung verfügt. Betroffen sei ein rund drei Kilometer langer Abschnitt der A7 südlich der Anschlussstelle Westhausen im Ostalbkreis, teilte die Behörde mit. Hinzu kommt demnach ein fünf Kilometer langer Abschnitt der A7 auf bayerischem Gebiet in nördlicher Richtung ab der Anschlussstelle Dinkelsbühl/Fichtenau. Auf diesen Strecken gilt Tempo 80 seit Dienstag und voraussichtlich noch bis zum 4. Juli.

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