Corona-Warn-App hat neue Funktionen: Das müssen Nutzer wissen

20.10.2020, 13:56 Uhr
Die Corona-Warn-App soll helfen, Kontakte von Infizierten nachzuverfolgen.

© Stefan Jaitner, dpa Die Corona-Warn-App soll helfen, Kontakte von Infizierten nachzuverfolgen.

19,6 Millionen mal wurde die App, die im Auftrag der Bundesregierung von SAP und Telekom entwickelt wurde und vom Robert-Koch-Institut (RKI) verantwortet wird, bisher heruntergeladen. Optisch unterscheidet sich die neueste Version kaum von den Vorgängern. Die sichtbarste Neuerung: Unter "Risiko-Ermittlung" finden Nutzer jetzt eine Liste alle Länder, die ihre Daten über einen gemeinsam betriebenen Server zur Verfügung stellen.

Risiko-Ermittlung auch auf Reisen

Die Corona-Warn-App kann so auch Daten offizieller Corona-Apps anderer Länder nutzen. Wer im Ausland Kontakt zu Infizierten hatte, erfährt also davon. Bisher nehmen Italien und Irland teil, weitere Länder sollen folgen.

+++ Hier geht es zur App für iOS+++

+++ Hier geht es zur App für Android +++

Eine zweite Neuheit wird erst sichtbar, wenn Nutzer ein positives Testergebnis erhalten. Dann können sie nicht nur ihre Begegnungs-Daten freigeben, um andere Nutzer zu warnen, die ihnen nahe gekommen sind - sie können auch angeben, ob sie Symptome haben, welche das sind und wann sie aufgetreten sind. "Je mehr wir über die Symptome wissen und den Zeitraum der Symptome kennen, desto genauer können wir die Warnungen in der App einstellen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler der Deutschen Presse-Agentur. Typischerweise seien Infizierte zwei Tage vor Symptombeginn und dann etwa eine Woche bis zehn Tage lang ansteckend.


Pannen und Fehler: Zwischenbilanz für Corona-Warn-App fällt mager aus


Seit Montag ist neueste Version der Corona-Warn-App verfügbar. Im Juni stand sie zum ersten Mal zum Download bereit, inzwischen sind die Entwickler bei Version 1.5.0 angelangt. Welche Version man selbst gerade hat, sieht man unter "App-Informationen". Die aktuelle Version auf dem Gerät ist ganz unten aufgeführt.

Hotline für technische Fragen

Wer Probleme oder Fragen zum Download und zur Benutzung hat, kann sich damit an die technische Hotline der Entwickler wenden. Sie ist von Montag bis Freitag zwischen 7 und 22 Uhr besetzt und unter +49 800 754 0001 erreichbar.

1,6 Millionen Menschen haben ihr Testergebnis bisher über die App erhalten. Allerdings haben nur 62 Prozent der positiv Getesteten ihr Ergebnis mit anderen Nutzern geteilt. Die Risiko-Ermittlung funktioniert aber nur, wenn Infizierte ihren Status mitteilen. Insgesamt machten etwa 10.500 Nutzer von der Möglichkeit Gebrauch, Kontaktpersonen zu warnen.

Kritiker halten das für zu wenig. Man könne sich nicht damit zufrieden geben, sagte etwa SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hält die Corona-Warn-App für einen "zahnlosen Tiger". "Sie hat kaum eine warnende Wirkung".


Kommentar: Die Corona-App als Stimmungstest für eine ganze Nation


Verwandte Themen


3 Kommentare