Frühschoppen mit Sprengkraft

Söder postet Weißwürste und Brezen bei Instagram - und erntet Shitstorm seiner Fans

Stefan Besner

Online-Redaktion

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4.9.2022, 16:24 Uhr
Dass Söder sich bewusst handwerksnah gibt mit seinen Worten, geht einigen offenbar gehörig gegen den Strich.

© Stefan Sauer/dpa/Archivbild Dass Söder sich bewusst handwerksnah gibt mit seinen Worten, geht einigen offenbar gehörig gegen den Strich.

In unerwartet stürmische See geriet Ministerpräsident Markus Söder beim morgendlichen Segeln auf dem Weißwurstäquator. Ein vermeintlich lapidarer Instagram-Post seines Frühstücks reichte aus, die Gemüter zum Überschäumen zu bringen: "Super Start in den Tag: Stärkung mit Weißwürsten bei der Metzger- und Bäckerinnung vor dem Rosenheimer Erntedank-Umzug.", schrieb der CSU-Chef. "Bayern steht zu Handwerk und Mittelstand. Meister und Master sind gleich wichtig. Bin selbst Kind des Handwerks: mein Vater war Maurermeister."

"Kümmern Sie sich endlich"

Dass Söder sich betont handwerksnah gibt mit seinen Worten, geht einigen offenbar gehörig gegen den Strich. Sie fordern, dass er auf sein verbales Kokettieren mit den guten alten Zünften auch endlich einmal Taten folgen lassen solle. Dabei nehmen sie nicht so sehr Anstoß an seinem Frühstück als an der Energiepolitik seiner Partei. Sie fühlen sich mit den steigenden Kosten allein gelassen von Söder und der CSU. "Viele Bäcker und Metzger haben jetzt schon Probleme mit den Energiekosten. Einige machen ihr Geschäft zu, weil sie die Kosten nicht mehr tragen können. Kümmern sie sich endlich und bringen sich ein. Auch Bayern alleine könnte seine Mitbürger unterstützen.", heißt es in einem Post, wie der Merkur berichtet. Die Kritik findet zahllose Unterstützer. Ein anderer User schreibt: "Nicht nur die, was sollen wir vom Lebensmittelhandel sagen, bei uns laufen die Kühlungen und TK Truhen 365 Tage und das 24 Stunden. Die Stromkosten haben sich bei meinem Bruder verdoppelt, obwohl er jetzt erst für ca. 30.000 Euro neue stromsparende LED Lampen einbauen hat lassen. Wir Einzelhändler werden wieder vergessen!"

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