Verbraucherschützer warnen: Fake-Gewinnspiel macht auf Whatsapp die Runde

2.3.2021, 14:27 Uhr
Über den populären Messenger werden aktuell wieder betrügerische Links verbreitet, die angeblich von Amazon stammen.

© Ritchie B. Tongo/EPA FILE/dpa Über den populären Messenger werden aktuell wieder betrügerische Links verbreitet, die angeblich von Amazon stammen.

Das Portal Verbraucherschutz.com warnt aktuell vor einer neuen Betrugsmasche, die über Whatsapp verbreitet wird. Dabei bekommen Nutzer von einem Kontakt eine Nachricht mit einem Link, der zu einer angeblichen Aktionsseite von Amazon führt und Geschenke verspricht. Die Seite stammt jedoch nicht von Amazon selbst, sondern von Betrügern, die den bekannten Namen und das Logo des Unternehmens missbrauchen. So soll Seriosität vorgetäuscht werden.

Was kann passieren?

Was beim Anklicken passiert, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Manchmal sollen die Nutzer persönliche Daten angeben, um am angeblichen Gewinnspiel teilzunehmen. Tatsächlich landen die persönlichen Informationen dann aber bei Datensammlern. Das kann etwa zu nervigen oder gar betrügerischen Werbeanrufen und Spam-Mails führen.


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Vor dem Eingeben der Daten werden Nutzer den Verbraucherschützern zufolge oft auch dazu aufgefordert, das Gewinnspiel an ihre Freunde zu schicken, bevor sie mit der Teilnahme fortfahren können. Es kommt auch vor, dass User zum Installieren und Öffnen einer Dritt-App aufgefordert werden – eine Möglichkeit, um auf den Nutzergeräten Schadsoftware zu installieren, die persönliche Daten ausspähen kann.

Unabhängig vom sichtbaren Inhalt können Webseiten unter Umständen auch Schadcode enthalten, der das eigene Gerät und somit Sicherheit und Privatsphäre kompromittieren kann. Aus diesem Grund sollte von Vornherein darauf verzichtet werden, dubiose Links zu öffnen, denn auch das bloße Aufrufen der Seite kann ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Wie kann ich mich schützen?

Der beste Schutz besteht darin, solche Links gar nicht erst zu öffnen und ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Webseiten vertrauenswürdig sind.
Im aktuellen Fall werden verschiedene Links verschickt, beispielsweise der folgende:

www . amazon . wins-now . online

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wenn der Link zur Seite amazon . wins führt. Tatsächlich folgt dahinter noch mehr, sodass die tatsächliche Adresse wins-now . online lautet.

Als Faustregel lässt sich festhalten: Nur der Textabschnitt zwischen den letzten beiden Punkten und der darauffolgende bestimmen die tatsächliche Adresse der Webseite. Alles davor und danach steht für Unterseiten oder Parameter, die zusätzliche Informationen enthalten können.

Viele andere Links, die für die aktuelle Betrugskampagne benutzt werden, wirken jedoch schon auf den ersten Blick verdächtig. Sie enthalten teils wirre Buchstabenkombinationen, so etwa prwwkemxa . xyz/amazon-tt. Auch hier ist der Begriff Amazon enthalten, allerdings erst nach der eigentlichen Adresse hinter einem Schrägstrich.

Wer sich nicht sicher ist, kann auch zu Onlinediensten wie der kostenlosen Seite virustotal.com greifen. Dieser von Google betriebene Dienst ermöglicht nicht nur Virenscans von Dateien, sondern überprüft auch Webadressen, sogenannte URLs. Ein negatives Ergebnis ist dort zwar keine ultimative Entwarnung und sollte nicht vom Mitdenken befreien, jedoch können so einige gefährliche Seiten erkannt werden.

Auch die Browsererweiterung „uBlock Origin“ kann beim Surfen schützen. Das Addon blockiert nicht nur Werbung – die auf dubiosen Seiten ebenso ein Sicherheitsrisiko darstellen kann – sondern verhindert auch das Laden bestimmter Seiten, wenn diese auf einer Liste gefährlicher Adressen auftauchen. Weitere Filterlisten lassen sich auch manuell hinzufügen. Die Erweiterung ist kostenlos und funktioniert unter anderem mit Mozilla Firefox und Google Chrome - bei Letzterem allerdings nur am Desktop, nicht auf der Smartphone-Version.

Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Eindämmung solcher Betrugsmaschen: Auf das Weiterleiten des Kettenbriefes verzichten und den Absender darüber aufklären. So schützt man nicht nur zukünftige Empfänger, sondern auch die Person, von der man die Nachricht bekommen hat.


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