Ab heute: Deutschlandweite Einreisesperre aus Corona-Mutationsgebieten

30.1.2021, 08:37 Uhr

Diskutiert wurde es schon seit mehreren Tagen, jetzt folgte auch die offizielle Verkündung: Ab heute wird es in ganz Deutschland eine Einreisesperre aus Corona-Mutationsgebieten geben.

Konkret beschloss das Kabinett am Freitag ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar, das aber zahlreiche Ausnahmen unter anderem für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie für Transitpassagiere und den Warenverkehr vorsieht.

Konkret geht es um folgende Gebiete: Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien, ab Sonntag auch die kleinen afrikanischen Staaten Lesotho und Estwani.

Bereits am Donnerstag bestätigte Innenminister Horst Seehofer, dass man an Plänen arbeite, die Verbreitung des Virus weiter eindämmen zu können - und man hier auch den Fokus auf den Flug- und Reiseverkehr legen wolle.

Eine weitere Ausnahmeregelung ab Samstag: Die Beförderung von medizinischem Personal, Ambulanzflüge, der Organtransport und die Beförderung "aus dringenden humanitären Gründen" sind weiter erlaubt. Auch Transitpassagiere dürfen weiter in Deutschland landen, Crews von Luftfahrzeugen und Schiffen dürfen ebenfalls einreisen.

In den letzten Monaten wurden Schritt für Schritt immer mehr Orte zu Risikogebieten eingestuft. Rund 160 von 200 Ländern weltweit gelten derzeit offiziell als Risikogebiete. Zusätzlich wurden verschiedene Stufen eingeführt. Für die niedrigste gilt eine Testpflicht spätestens 48 Stunden nach Einreise und eine zehntägige Quarantänepflicht, von der man sich nach fünf Tagen durch einen zweiten negativen Test befreien kann.

Bei 40 Ländern, bei denen es sich auch um Mutationsgebiete handelt, gelten hingegen verschärfte Maßnahmen. So muss hier direkt bei der Einreise aus diesen Ländern ein negativer Test vorgelegt werden. Weil man sich unter den 27 EU-Staaten nicht auf ein einheitliches Vorgehen bei den Mutationsgebieten verständigen konnte, ist die Bundesregierung mit dieser Regelung nun Vorreiter in der EU.

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