"Nicht grenzenlos": FDP-Abgeordnete warnt vor Corona-Schulden

21.8.2020, 05:18 Uhr

© Michael Matejka

Hessel, die den Finanzausschuss des Bundestags leitet, hält Anreize und Hilfen, um die Konjunktur in Deutschland und Europa anzukurbeln, für richtig. Eine gemeinsame europäische Antwort sei hier "sicher ein richtiger Ansatz", sagt die Nürnberger FDP-Politikerin im NZ-Interivew. Allerdings "plädieren wir Freien Demokraten für ein Einhalten der Schuldenbremse und nachhaltige, mit Bedacht gewählte Reformen, die der deutschen Konjunktur auch im internationalen Wettbewerb helfen.


Wegen Corona: Insolvenzen betreffen mehr Arbeitnehmer


Ein „blindes Geld in die Wirtschaft pumpen“ ist gefährlich." Nachhaltigkeit bedeute auch, "dass wir künftige Generationen im Blick haben". Zwar erfordere die Corona-Krise "mit ihren Folgen einzigartigen Ausmaßes sicher auch besondere Maßnahmen. Dennoch tragen wir Politiker gerade die Verantwortung, uns der Gratwanderung zu stellen und Konjunkturpolitik und Hilfsmaßnahmen zu verabschieden, die unsere Kinder und Enkel nicht unzumutbar belasten."

"Auch Deutschland kann sich hier an die eigene Nase fassen"

Wie diese immensen Ausgaben bewältigt werden sollen, sei noch unklar, so Hessel. Außerdem reiche ein großes Hilfspaket alleine rnicht, wenn es an strukturellen Reformen mangelt oder die Wirtschaft anderweitig ausgebremst wird. "Auch Deutschland kann sich hier an die eigene Nase fassen: Ein veraltetes Unternehmensteuersystem, das schon vor Corona dringend reformbedürftig war, behindert derzeit eher Deutschlands internationale Wettbewerbsfähigkeit."

Das gesamte Interview mit Katja Hessel lesen Sie in der Printausgabe der NZ am Freitag.

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