Urlaub trotz Corona: Tourismus ja - aber mit Vorsicht

29.4.2020, 13:05 Uhr
Deutsche Urlauber statt japanischer Touristen? Hier der Blick vom sonst völlig überlaufenen Schloss Neuschwanstein hinunter auf Schloss Hohenschwangau.

© Matthias Niese Deutsche Urlauber statt japanischer Touristen? Hier der Blick vom sonst völlig überlaufenen Schloss Neuschwanstein hinunter auf Schloss Hohenschwangau.

Am Anfang des Übels Corona-Krise standen Reisen: Im Körper von Infizierten flog das Virus von Asien in alle Welt und unter anderem im österreichischen Party-Skiort Ischgl aus dem Rachen eines wissentlich infizierten Barkeepers seinen Gästen aus ganz Europa mitten ins Gesicht. Kurz darauf war die überdrehte Sause vorbei, die Reisebranche fiel zu Boden.

Auch wir Reiselustigen wurden ordentlich geerdet und mussten Ferien um Ferien hochfliegende Urlaubspläne streichen. Jeder vernünftige Mensch sieht ein, dass Reisen, wie wir sie kannten, derzeit nicht möglich sind. Selbst ein kurzer Wanderausflug in die Region ist eigentlich verboten, die meisten respektieren das. Wir richten uns wohl noch für längere Zeit daheim gemütlich ein.


+++ Urlaub in Deutschland trotz Corona: So bereitet sich die Branche vor +++


Doch tief in uns brodelt das Fernweh weiter. Kaum jemand hat sich nicht schon mit der Familie, Freunden oder Nachbarn beraten, was denn nun heuer aus dem Urlaub wird. Reisen gehört in unserer freiheitlichen Wohlstandsgesellschaft einfach zum Lifestyle. Wir hören die Rufe nach einer schrittweisen Ausweitung der Bewegungsfreiheit gern, kräftig bohrt die Lobby der darbenden Reisebranche in Berlin und den Länderhauptstädten. Und wenn die Österreicher nach langem Winken mit dem Zaunpfahl erst ihre Gastronomie und Hotels (und bald sogar die Grenzen für Touristen?) aufmachen, werden die Bayern und der Rest Deutschlands nachziehen.

Wir können auch wegen der verlängerten Auslandsreisewarnungen wenigstens einen Inlandstourismus wagen, denn der größte Teil von uns hat in der Krise Disziplin bewiesen. Was sollte unter Einhaltung erweiterter Abstands- und Hygienevorschriften und mit einer Maske auf dem Gesicht mehr passieren als bei einem der vielen Sonnenspaziergänge in überfüllten Parks oder an einem See vor der Haustüre? Not macht schließlich erfinderisch - viele der Ideen und Konzepte von Hoteliers, Urlaubsorten oder Campingplätzen können überzeugen.

Nun wird das Reisen zum wichtigen Meilenstein in der Bewältigung der Corona-Krise. Schaffen wir es, trotz deutlich erweiterter Bewegungsfreiheit die Zahl der Neuinfektionen gering zu halten oder gar zu senken, wird das der Moral einen deutlichen Schub geben und die Akzeptanz für ein noch länger eingeschränktes Leben erhalten.


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