Exotische Frucht

Mit oder ohne Schale: Wie isst man eine Kaki richtig?

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6.11.2023, 08:10 Uhr
Kakis haben in Europa von Oktober bis Dezember Saison, sind aber das ganze Jahr erhältlich.

© Shingo Tosha/AFLO via www.imago-images.de Kakis haben in Europa von Oktober bis Dezember Saison, sind aber das ganze Jahr erhältlich.

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Kakis sind Früchte in kräftigem Orange, die von der Größe her einer großen Tomate oder einem Apfel ähneln. Sie schmecken süß und intensiv, der Geschmack erinnert etwas an Birnen und Aprikosen. Aber nicht nur roh, sondern auch als Marmelade, trocken oder als Creme auf einem Kuchen lässt sich die Kakifrucht genießen.

Die Kaki, auch bekannt als Kakipflaume oder chinesische Quitte, gehört zur Familie der Ebenholzgewächse. Sie wird auch als "Lotos des Japans" oder "Orientalischer Apfel" bezeichnet. Die Pflanze stammt aus Asien und wird in China schon seit über 2000 Jahren angebaut.

Es gibt über 500 Sorten, die meisten davon wachsen in den Tropen und Subtropen. Aber auch in Südeuropa und Israel gibt es Anbauorte für die begehrten orangenen Früchte.

Die sogenannte Sharonfrucht oder kurz Sharon ist eine der bekanntesten Zuchtformen der Kaki. Sie ist kernlos und hat eine dünnere Schale als die meisten Kakis. Zudem ist sie bereits als feste, nicht ganz ausgereifte Frucht süß und gut essbar. Deshalb ist sie für den Handel gut geeignet. Die Sharonfrucht stammt aus der Sharon-Ebene in Israel, wird aber auch in Südeuropa und Südamerika angebaut.

Andere Kakis schmecken aufgrund der enthaltenen Tannine erst bei voller Reife. Dann sind sie aber sehr weich und lassen sich schlecht lagern.

Kakis gibt es fast das ganze Jahr über, da es viele verschiedene Sorten und Anbaugebiete gibt. Besonders einfach bekommt man sie in Deutschland von Oktober bis März. Im Oktober bis Dezember erntet man die Früchte in Spanien, Italien und der Türkei. Von Januar bis März ist Erntezeit in Israel. Bis Juni werden Kakis aus Chile und Brasilien zu uns geliefert.

Kakis lassen sich auch in Deutschland anbauen, aber nur kältetolerante Sorten. Früchte im Handel stammen fast immer aus dem Ausland.

Die Kakipflanzen in deutschen Gärten werfen ihr Laub im Herbst ab, sodass nur noch die Früchte am Baum hängen. Diese pflückt man kurz vor dem ersten Frost. Falls sie noch nicht ganz reif sind, lässt man sie im Haus nachreifen.

Das kommt auf die Sorte an. Die häufigste Kaki im Handel ist die Sharon. Man kann sie durchaus schon im harten Zustand essen, auch dann ist sie schon süß und wohlschmeckend. Oder man wartet noch etwas, bis sie weicher wird.

Bei der klassischen Kaki sollte man unbedingt darauf achten, dass sie weich ist, denn sonst schmecken sie relativ bitter und hinterlässt ein pelziges Gefühl im Mund. Eine reife Kaki gibt etwas nach, wenn man mit dem Finger auf die Schale drückt. Zudem sieht sie leicht glasig aus, sodass man das Fruchtfleisch durchschimmern sehen kann. Die Schale sollte keine Druckstellen aufweisen.

Beim Transport nach Hause sollte man sehr vorsichtig sein, da die Kaki im reifen Zustand sehr druckempfindlich ist. Man sollte sie möglichst bald verzehren. Im sauberen Kühlschrank halten sie sich ein bis zwei Tage.

Zu harte Kakis lassen sich sehr einfach nachreifen: einfach in eine Kiste mit Äpfeln lagern. Die setzen nämlich beim Reifen Ethylen und Acetylen frei. Das beschleunigt die Reifung der Kaki. Alternativ legt man die Früchte über Nacht in die Gefriertruhe. Nach dem Auftauen sind sie weich.

Kakis lassen sich prinzipiell mit der Schale essen. Wie dick diese ist, hängt von der Sorte ab. Die Zuchtvarianten Persimone und Sharon haben eine dünnere Schale, die man ähnlich wie bei einem Apfel mitessen kann.

Die klassische Kaki hat eine eher lederartige Schale, die man in der Regel nicht isst. Entweder man schält sie oder schneidet sie in zwei Hälften, um das weiche, saftige Fruchtfleisch heraus zu löffeln.

Übrigens: Aufgeschnittene Kakis haben oftmals braune Flecken im Fruchtfleisch. Das heißt aber nicht, dass die Frucht schlecht geworden ist, sondern liegt am hohen Zuckeranteil.

Mit der Kaki lassen sich vielfältige Speisen und Getränke zubereiten. Mit Milch, Ingwer und einer Banane ist sie zum Beispiel eine leckere Smoothie-Zutat. Mit Zucker, Zimt und Zitronensaft eingekocht entsteht eine köstliche Marmelade, die perfekt zu Toasts oder Pfannkuchen passt. Genauso wie Apfelkuchen lassen sich mit Kakis auch Tartes zubereiten. Salzig kann die Kaki sogar auch zu einem Chutney werden.

Es gibt viele verschiedene Kaki-Sorten, darunter beispielsweise die folgenden:

  • Kaki Prairie Dawn: winterhart, kleine Früchte, wird sehr weich gegessen, Züchtung aus den USA
  • Tipo: winterhart, große Früchte, wichtigstes Anbaugebiet: Italien
  • Rojo brilliante: winterhart, mittelgroß, wichtigstes Anbaugebiet: Spanien
  • Vanille-Kaki: winterhart, mittelgroß
  • Hana Fuyu: etwas frostempfindlicher, mittelgroß, stammt aus Japan
  • Early Fuyu: wird früher reif und ist damit besser für das deutsche Klima geeignet
  • Meader: besonders kälteverträglich, etwas kleinere Früchte

Zudem findet man im Handel noch die folgenden Zuchtformen:

  • Honigapfel
  • Persimone
  • Sharon

    Wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts ist die Kaki gut fürs Immunsystem. Darüber hinaus ist sie reich an Carotinoiden, Betacarotin (einer Vitamin-A-Vorstufe) sowie Cryptoxanthin, die ihr ihre appetitliche Farbe verleiht.

    Das Fruchtfleisch der Kaki enthält Substanzen wie Tannine, die hervorragend zur Bekämpfung freier Radikale sind, und ist reich an Mineralstoffen wie Kalium und Kalzium. Bei Verstopfung wird die Kaki ebenfalls empfohlen, denn sie wirkt abführend und harntreibend.

    100 Gramm Kaki haben circa 70 Kilokalorien, der Anteil an Kohlenhydraten liegt bei 16 Prozent. Ihr hoher Wasseranteil und ihr relativ niedriger Energiegehalt machen sie zur perfekten Snack-Frucht.

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