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Oleander schneiden: So funktioniert es richtig

Elias Thiel

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28.3.2024, 08:08 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Sie Oleander als Kübelpflanze schneiden.

© PantherMedia / Manfred Ruckszio Hier erfahren Sie, wie Sie Oleander als Kübelpflanze schneiden.

In diesem Artikel:

Oleander sind beliebte Kübelpflanzen für den Balkon oder die Terrasse. Die Pflanzen mit ihren vielen Blüten in den Farben Weiß, Hellgelb, Rosa oder Rot benötigen allerdings auch einen regelmäßigen Schnitt, um langfristig schön zu blühen.

Wer die Entwicklung durch eine gute Wasserversorgung und Dünger unterstützt, kann sich viele Jahre am Oleander erfreuen. Aber wie kann man Oleander im Topf schneiden und worauf sollte man achten? In diesem Artikel gibt es die besten Tipps, um den eigenen Oleander zu beschneiden.

Oleander (auch als "Rosenlorbeer" bekannt) fällt vor allem durch seine schönen Blüten auf. Die fleischig-ledrigen Blätter werden bis zu 20 Zentimeter lang und drei bis vier Zentimeter breit. Der Kleinstrauch selbst kann eine Höhe von zwei bis drei Metern erreichen und gilt in den ersten Jahren als sehr wachstumsfreudig.

Mittlerweile gibt es über 400 verschiedene Oleander-Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben, darunter hell- und dunkelrosa, lachsfarben, hellgelb, weiß und rot.

Der Oleanderstrauch gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) und ist daher äußerst giftig. Das in der Pflanze enthaltene Gift kommt in allen Teilen der Pflanze vor und kann sowohl äußere als auch innere Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Der Saft des Oleanders kann Hautreizungen und Irritationen auslösen. Beim Schneiden des Oleanders tritt der Saft in großen Mengen aus und ruft dann bei Hautkontakt oder offenen Wunden allergische Reaktionen hervor. Daher sollten Hobbygärtner beim Beschneiden des Oleanders immer Handschuhe tragen.

Eine Vergiftung durch den Verzehr von Oleander führt zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magen-Darm-Beschwerden und Krämpfen. In höheren Dosen kann Oleander sogar tödlich sein, da das Gift einen Herzstillstand oder Herzrhythmusstörungen auslösen kann. Allerdings ist es aufgrund des bitteren Geschmacks der Pflanze unwahrscheinlich, dass versehentlicher Verzehr häufig vorkommt. Hautreizungen sind bei Kontakt mit Oleander demgegenüber häufiger und können Rötungen, Juckreiz, Ausschläge oder Ekzeme auslösen.

Oleander wächst sehr kräftig - insbesondere in seinen jüngeren Jahren, wenn er auch besonders blühfreudig ist. Mit zunehmender Größe der Pflanze nimmt die Blühfreude allerdings tendenziell ab. Dann hat auch der Dünger nur einen begrenzten Einfluss.

Ein umfangreicher Rückschnitt sollte in Betracht gezogen werden, wenn der Oleander nur wenige Blüten hat und neue Triebe eher nach innen in die Krone als nach außen wachsen. Man kann Oleander sogar radikal schneiden. In den meisten Fällen führt dies dazu, dass der Oleander kräftig austreibt und mehr Blüten bildet.

Beim Oleander gibt es zugleich keinen festen Zeitpunkt für einen Schnitt, allerdings hängt die Art des Schnitts von der Jahreszeit ab:

Oleander schneiden im Herbst

Da Oleander nicht winterhart ist, sollte man die Kübelpflanze im Winter an einen geschützten Ort bringen. Bevor dies geschieht, schneidet man ihn in der Regel zurück. Einerseits aus Platzgründen, andererseits auch, um die Pflanze auszulichten und die Blüte zu fördern. Ein Rückschnitt hilft auch, wenn die Pflanze an Schildläusen leidet, weil man diese am gestutzten Oleander leichter los wird.

Was muss man beim Oleander abschneiden?

Um sicherzustellen, dass der Oleander im nächsten Sommer üppig blüht, sollte man den Rückschnitt im Herbst nur bis zur ersten Knospe durchführen.

Darüber hinaus sollte man den Oleander auslichten, indem man quer wachsende und herunterhängende Triebe entfernt. Der Schnitt am Ende des Jahres bietet auch eine gute Gelegenheit, beschädigte und kranke Zweige zu entfernen. Allerdings sollte man nicht mehr als ein Drittel aller Triebe abschneiden.

Oleander schneiden im Frühjahr

Für einen umfassenderen Verjüngungsschnitt ist der späte Winter oder Frühlingsanfang die beste Zeit. Notwendig ist er insbesondere dann, wenn der Oleander kahl aussieht, zu groß geworden oder von Schädlingen befallen ist.

Hobbygärtner sollten den Verjüngungsschnitt am besten im März durchführen, weil die Pflanze in diesem Zeitraum sehr wachstumsbereit ist. Beim Radikalschnitt geht es darum, den Oleander auf den sogenannten "Stock" zu setzen.

Dies bedeutet, dass man alle Triebe zwischen 10 cm und 30 cm über dem Boden entfernt. Der Pflanztopf sollte von jeglichen Pflanzenresten und Moos befreit werden, sodass am Ende nur noch kurze Stümpfe im Topf verbleiben. Aber keine Sorge, dieser Anblick wird nicht lange anhalten. Denn Oleander gehört zu den Pflanzen, die sich sehr schnell erholen und erneut austreiben.

Schneidet man ihn so radikal zurück, sieht man im ersten Jahr allerdings keine Blüten. Denn die Blütenknospen werden dabei alle entfernt. Im Jahr darauf kann man aber wieder mit einer schönen und vollen Blüte rechnen.

Besser als ein solcher Radikalschnitt ist es zudem, die Pflanze regelmäßig leicht zu trimmen. Das kann man über die ganze Zeit hinweg machen, in der die Pflanzen wachsen. Alte Blütenstände sollte man nicht abschneiden, da an den gleichen Stellen wieder neue Blüten angelegt werden. Aber die an Bohnen erinnernden Samenkapseln sollte man entfernen, damit die Pflanze Kraft sparen kann. Zudem sollten nach innen weisende und kranke Triebe abgeschnitten werden.


Häufig gestellte Fragen zum Thema "Oleander schneiden":

Um einen kräftigen und kompakten Wuchs zu fördern, sollte man Oleander im Frühjahr beschneiden. Hier sollte man ältere Zweige um etwa ein Drittel ihrer Länge zurückschneiden. Zusätzlich sollte man auch kranke oder schräg wachsende Zweige entfernen.

Nein, alte Blütenstände sollten beim Oleander nicht entfernt werden, da sie im Frühjahr wieder neue Knospen hervorbringen.

Ja, Oleander kann im Frühjahr radikal zurückgeschnitten werden, damit er kräftig austreibt und mehr Blüten bildet.


Nach einem umfangreichen Schnitt im Spätwinter wie oben beschrieben wächst die Pflanze wieder buschig nach. Achtung: Ein radikal geschnittener Oleander kann allerdings erst im zweiten Jahr wieder Blüten produzieren. Dies liegt daran, dass alle Blütenknospen bei diesem Schnitt entfernt werden. Im darauffolgenden Jahr wird der Oleander dann wieder kräftig blühen.

Im Folgenden wird die Vorgehensweise beim Rückschnitt der Zierpflanze beschrieben:

Beim regelmäßigen Schnitt im Frühjahr sollte man:

  • Handschuhe tragen
  • herabhängende oder schwache Triebe bis zum nächsten Haupttrieb zurückschneiden
  • nach innen wachsende Triebe entfernen

Zudem gibt es noch einen Verjüngungsschnitt für den Oleander. Dieser Schnitt wird ebenfalls im Frühjahr durchgeführt, wenn der Oleander zu groß oder unansehnlich geworden ist. Hierbei werden ältere, dichte Zweige an der Basis entfernt, um Platz für jüngere Triebe zu schaffen. Der Verjüngungsschnitt kann weniger drastisch sein als der radikale Rückschnitt, und die Pflanze behält normalerweise ihre Blühfähigkeit.

Ein radikaler Rückschnitt sollte wie folgt aussehen:

  • Zurückschneiden der Äste auf eine Länge von 40 bis 50 cm
  • Dünnere Äste können bis zur Basis zurückgeschnitten werden
  • Nur Pflanzen mit gesunden Wurzeln sollten auf einen Stock gesetzt werden
  • Bei schwachen Wurzeln sollte man den Strauch vor dem Rückschnitt in frische Erde umpflanzen
  • Kranker Oleander sollte nur so weit zurückgeschnitten werden, wie der Krankheitsbefall reicht

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