Rednitzhembach: Pro und Kontra zum Veranstaltungssaal

22.11.2014, 09:40 Uhr
Rednitzhembach: Pro und Kontra zum Veranstaltungssaal

© Foto: Steinberg

Bürgermeister Jürgen Spahl war klar, dass der geplante Neubau die Gemüter erhitzt. Nach einem bewusst knapp gehaltenen Sachvortrag über die Highlights des Jahres, die Zukunftsaussichten und einer detaillierten Präsentation des umstrittenen Neubaus hatten dann die Bürger das Wort.

Viele Anwohner aus der unmittelbaren Nachbarschaft zum Gemeindezentrum äußerten sich kritisch über die zu erwartenden Beeinträchtigungen durch das erhöhte Fahrzeugaufkommen. Des weiteren stellten einige Bürger die Notwendigkeit sowie den gewählten Standort für den Neubau grundsätzlich in Frage.

Als Alternativen für einen anderen Standort wurden der (allerdings überschwemmungsgefährdete) Bereich an der Walpersdorfer Straße und das Industriegebiet Süd vorgeschlagen. Auch ein möglicher Umbau des bestehenden Gemeindezentrums wurde lebhaft diskutiert.

Das Thema „behindertengerechte Gestaltung, barrierefreier Zugang“ beschäftigte die Bürger ebenso wie Gestaltung der Rettungswege und eine problemlose Zufahrt für die Feuerwehr. Manch eine Bürgerin hingegen würde das Geld lieber in den Ausbau des evangelischen Kindergartens oder in senioren- und familiengerechte Wohnungen stecken.

Bürgermeister Spahl nahm zu jeder Frage Stellung: Ob Lärmbelästigung, Parkplatzproblematik, elektronisches Parkleitsystem, Barrierefreiheit, Rettungswege, Standortproblematik, Auslastungsthematik, stets versuchte er, mit sachlichen Argumenten die Bedenken zu zerstreuen. Der Rathauschef versicherte, dass durch den Neubau nicht auf andere notwendige Investitionen wie beispielsweise im evangelischen Kindergarten verzichtet wird. Des weiteren soll im Zuge des ohnehin barrierefreien Neubaus das bestehende Gemeindezentrum behindertenfreundlicher umgebaut werden.

Bei der grundsätzlichen Frage, ob der Neubau notwendig ist, stellte der Bürgermeister offen in den Raum, dass die Menschen das selbst beurteilen mögen. Spahl vertrat die Auffassung, dass Kunst, Kino und Konzerte das „Mehr ist, was das Leben ausmacht“, und er stehe für dieses „Mehr“. Allerdings gab er zu, das es ihm auch lieber wäre, wenn das Gemeindezentrum inklusive dem geplanten Neubau in einem großzügigen Park liegen würde und merkte selbstkritisch an, dass es vielleicht ein Fehler in der Vergangenheit war, Wohnbebauung so nahe ans Gemeindezentrum heranzulassen. „Andererseits konnte damals keiner ahnen, dass sich die Gemeinde so hervorragend entwickeln würde.“

Die Kritiker blieben, was den Neubau angeht, skeptisch. Es gab aber auch einige wenige andere Stimmen. „Die Gemeinde soll innovativ bleiben““, sagte ein Bürger. Er erwarte von der Gemeinde, dass sie im Falle eines Neubaus alles tut, damit die Beeinträchtigungen so niedrig wie nur möglich gehalten werden.

Jürgen Spahl ging auch auf das laufende Bürgerbegehren gegen den Neubau und einen möglichen Bürgerentscheid ein. Er erneuerte seine Gesprächsbereitschaft für „eine sachliche Diskussion in allen Ebenen“ und beendete mit dem Appell „Geben Sie uns allen eine Chance, alles ohne Emotionen durchzudenken“ die teilweise hitzig geführte Debatte.

Aber auch Themen wie Radwegeausbau und Lärmschutzwall am Schaftnacher Weg und am Neubaugebiet Harmer Weg wurden von den Bürgern angesprochen. Die Forderung einer Hundebesitzerin nach noch mehr Hundeklos – damit die Unsitte, achtlos in die Umwelt geworfener Hundeabfälle, reduziert wird – wurde von den anwesenden Bürgern mit einem Raunen des Unverständnisses quittiert.

Der Kommentar zum geplanten Saal-Neubau in Rednitzhembach

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