Projekt läuft: Gesichtsmasken "made in Göggelsbuch"

9.4.2020, 17:54 Uhr
Projekt läuft: Gesichtsmasken

© Foto: Josef Sturm

Inzwischen sind über 20 Frauen dem Aufruf über die sozialen Medien gefolgt, diese Masken aus Baumwoll-Stoffresten, die mindestens bei 60 bis 95 Grad waschbar sein sollen, zu nähen. "Natürlich können jederzeit weitere Näherinnen gerne die Aktion unterstützen", betont Vanessa Engelmann, bei der die Fäden zusammenlaufen.


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Sie organisiert, beschafft und verteilt Materialien an ihre Mitstreiterinnen, sofern diese nicht selbst entsprechendes parat haben, und näht auch selbst Masken. Stoffe in den verschiedensten Farben und Mustern werden verwendet. Von Blumen über Sterne und Teddybären ist alles dabei. Engelmann hält Ausschau nach passendem Material auf Dachböden und wo sonst noch Sachen gelagert sind. Jetzt steht das Nähen im Mittelpunkt. Viele der Aktionsteilnehmerinnen helfen daheim in der Familie zusammen und arbeiten für den guten Zweck.

)Und so präsentierten nun einige der fleißigen Näherinnen beim DJK-Domizil in entsprechendem Abstand die 350 bereits gefertigten Mund- und Nasenmasken, die jetzt noch gewaschen und gebügelt werden, bevor sie im Landkreis und darüber hinaus kostenlos sozialen Einrichtungen angeboten werden. Ab sofort können die Masken auch von der Bevölkerung und von Risikopatienten gegen eine Spende, die zur Materialbeschaffung verwendet wird, täglich von 16 bis 17 Uhr in der Göggelsbucher Kirche St. Georg abgeholt werden.

Praktisch und notwendig

Es sei eine sinnvolle Beschäftigung, etwas Praktisches und dringend Gebrauchtes herstellen und damit gleichzeitig helfen zu können, sagen alle übereinstimmend. Auch wenn gerade viel über diese Art von Masken diskutiert wird, so sind doch alle mit Eifer und freudig am Werk. Aus allen Berufsgruppen, von der Lehrerin über die Hausfrau bis zur angehenden Doktorantin, kommen die über 20 Näherinnen aus Göggelsbuch und Umgebung.

Sie freuen sich, im Miteinander etwas zur Linderung der Not beitragen zu können. Und vielleicht zaubern die lustigen Stoffe trotz des Ernstes der Lage dann bei manchem ein Lächeln ins Gesicht, hoffen sie. Engelmann wiederum freut sich über die tolle Resonanz. Überzeugt sind die Frauen von der Aktion und davon, dass die "Made in Göggelsbuch" hergestellten Masken angenehmer und ökologischer sind als Einwegmasken.

Auch in Allersberg nähen ehrenamtlich tätige Schneiderinnen der Initiativgruppe "Bürger helfen Bürgern" täglich 50 bis 60 Schutzmasken. Der Bedarf ist so groß, dass den Schneiderinnen das Material ausgegangen ist. Weil die einschlägigen Geschäfte wie leergefegt sind, appellieren sie daher an die Bürger, Stoffe und Gummibänder zur Verfügung zu stellen. Bei den Stoffen und Stoffresten muss es sich aber um Baumwollstoffe handeln, die mit mindestens 60 Grad gewaschen werden können. Bei den Gummibändern seien sogenannte Hosengummis am besten geeignet, es könnten aber auch breitere Gummibänder sein.


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Bestellt werden können die Masken weiterhin über Klaus Urban, Telefon 0151-673140 85 oder per E-Mail an urbanklaus67@googlemail.com. Die Masken müssen bei ihm am Gartenzaun abgeholt werden. Für jede Maske wird eine Aufwandsentschädigung von drei Euro fällig. 

Auch die erst kürzlich nach Roth gezogene Familie von Viet Nga Nguyen näht aktuell Gesichtsmasken und bittet die Redaktion um Veröffentlichung ihres Angebots. Wer sich eine davon holen möchte, kann eine WhatsApp an die 0157-36885688 schicken.

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