Ungewohnter Start für Treuchtlingens Kindergartenkinder

2.9.2020, 06:04 Uhr
Ungewohnter Start für Treuchtlingens Kindergartenkinder

© Patrick Shaw

Lotta und Theodora gehören schon zu den Großen und wissen, wie Händewaschen in Corona-Zeiten geht. Das durften die beiden gleich den Neuen im städtischen Kindergarten in Treuchtlingen zeigen. Denn für sie war gestern der erste Kindergartentag – dieses Jahr unter besonderen Bedingungen.

Die größte Hürde für die Kleinsten war dabei, dass ihre Eltern heuer nicht mit ins Gebäude durften. An der Eingangstür hieß es Abschied nehmen – aber nur für eine Stunde. Denn länger ist der erste Tag im städtischen Kindergarten nicht. "Wir steigern die Zeit in den folgenden Tagen für jedes Kind individuell. So bekommen sie nach und nach mehr Vertrauen, dass ihre Eltern auch wiederkommen", erklärt Einrichtungsleiterin Gisela Meyer. Kein geringer Aufwand bei aktuell 29 Neuankömmlingen.


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Mund-Nase-Masken tragen müssen im Kindergartenalltag weder die insgesamt 99 Kinder noch die 21 Mitarbeitenden. Das sei auch gut so, meint Meyers Stellvertreterin Claudia Schuhmann. Denn "die Mimik ist in diesem Alter ganz wichtig. Ohne sie können die Kinder ihr Gegenüber nicht einschätzen." Allerdings bleiben die vier Gruppen der Tagesstätte strikt getrennt. Sogar in den Waschräumen wurden Becken und WC-Kabinen aufgeteilt, es gibt einen großen Kasten mit Einmal-Handtüchern, nie dürfen mehr als zwei Kinder gleichzeitig auf Toilette.

Dass sich ein Corona-Fall potenziell innerhalb der Gruppen ausbreiten würde, ist den Verantwortlichen klar. "Aber dann muss zumindest nur eine Gruppe und nicht der gesamte Kindergarten geschlossen werden", erklärt Schuhmann. Dafür und für die anderen Vorsichtsmaßnahmen seien die Eltern der Einrichtung "sehr dankbar". Kritik an vermeintlich überzogenen Maßnahmen oder gar "Corona-Leugner" habe sie bisher überhaupt nicht erlebt.

Wie geht es weiter in der Grippesaison?

Im Herbst wird die Situation allerdings merklich schwieriger. Denn dann bringen die Kinder auch alle möglichen anderen Infekte mit in den Kindergarten. Mit einem leichten Schnupfen oder Husten sollen sie trotzdem weiter in die Einrichtung kommen dürfen – was die Erzieherinnen vor die Aufgabe stellt, über das noch hinnehmbare Risiko zu entscheiden.

"Da müssen wir dann stark sein und den Eltern sagen: Sie müssen Ihr Kind jetzt abholen", blickt Gisela Meyer voraus. Einige Erfahrung darin, sich auf immer neue Herausforderungen einzustellen, haben die Mitarbeiterinnen ja schon aus den vergangenen Monaten mit Notbetreuung und Abstandsregeln...

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