Ammoniumnitrat: Auch in Bayern lagert die Chemikalie

10.8.2020, 12:10 Uhr
Ammoniumnitrat: Auch in Bayern lagert die Chemikalie

© Hussein Malla/dpa

Wie viel exportiert wurde von dem Salz, das sich aus Ammoniak und Salpetersäure bildet, ist unklar. Da Angaben zu Ausfuhren des Stoffs Auskunft über den Handel einzelner Unternehmen erlauben, unterliegen diese Angaben der Geheimhaltung, wie das Statistische Landesamt in München auf Anfrage mitteilte.

Die größte Bedeutung hat der Stoff im Freistaat jedoch als Bestandteil von Düngemitteln. So wurden im Berichtsjahr 2018/2019 rund 184.300 Tonnen stickstoffhaltige Dünger in Bayern verkauft. Darunter waren laut Landesamt rund 67.500 Tonnen des Stickstoffdüngers Kalkammonsalpeter und 3400 Tonnen Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösungen.

Strikte rechtliche Vorgaben für den Verkauf

Branchenvertreter der Agrar- und Chemieindustrie in Frankfurt sehen nach der Explosion in Beirut keine Gefahr durch den Stoff Ammoniumnitrat in Bayern. Die in Deutschland produzierten ammoniumnitrathaltigen Düngemittel seien weder explosionsfähig noch selbstentzündlich, wie eine Sprecherin vom Verband der Chemischen Industrie mitteilte. Ein vergleichbar schweres Unglück mit Ammoniumnitrat wie aktuell in Beirut sei in Deutschland nicht vorstellbar.


Explosion in Beirut: Ist Bayern für eine solche Katastrophe gerüstet?


Zudem gibt es für ammoniumnitrathaltige Düngemittel strikte rechtliche Vorgaben für den Verkauf etwa an Landwirte. In der libanesischen Hauptstadt Beirut waren bei einer Explosion im Hafen mehr als 150 Menschen gestorben. Als mögliche Ursache gilt unsachgemäß gelagertes, hochexplosives Ammoniumnitrat.

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