Öffnung der Biergärten in Bamberg: Gemischte Gefühle bei Wirten

5.5.2021, 16:27 Uhr
In Bamberg darf die Außengastronomie ab dem 10. Mai öffnen. 

© Frank Märzke In Bamberg darf die Außengastronomie ab dem 10. Mai öffnen. 

Seit 2. November letzten Jahres sind alle gastronomischen Betriebe in Deutschland geschlossen. Nun gibt es wieder Öffnungsperspektiven für alle Betriebe mit Außengastronomie, wie Ministerpräsident Söder am Montag, den 2. Mai, mitgeteilt hat. Ab 10. Mai darf in Bayern in bestimmten Landkreisen und Städten die Außengastronomie unter strengen Bedingungen den Betrieb wieder aufnehmen. Voraussetzung für eine Öffnung ist jedoch eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz unter dem Schwellenwert 100.


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Außerdem gelten Hygienekonzepte, Kontaktverfolgung sowie Masken- und Testpflicht. Gäste müssen zuvor einen Termin vereinbaren und einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Unter diesen Voraussetzungen darf die Außengastronomie bis 22 Uhr geöffnet werden. In der Stadt Bamberg liegt die Inzidenz seit dem 30. April unter dem Schwellenwert 100. Damit dürfen die Außengastronomien in der Stadt ihre Türen öffnen. Im Gespräch mit nordbayern.de berichten die Bamberger Wirte über ihre aktuelle Situation.

Öffnung sorgt für gemischte Gefühle

„Wir bereiten uns langsam auf die Öffnung vor. Aber wir werden nicht direkt öffnen - frühestens am Herrentag“, erklärt Herbert Krapp, Wirt des Fässla Bierkellers in Bamberg. Der Öffnung blickt er mit gemischten Gefühlen entgegen: „Wir wollen wieder arbeiten. Aber das bedeutet nicht nur aufsperren und loslegen, es gibt auch viele Probleme.“


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Die genauen Vorgaben und Regelungen der Regierung seien noch nicht klar. Der Biergarten des Fässla Kellers biete bis zu 400 Gästen Platz, ob so viele auch bewirtet werden dürfen stehe aber noch nicht fest. Dass der Einlass nur mit negativem Coronatest erfolgen kann, bereitet Krapp ebenfalls Sorgen: „Wenn vor der Tür 100 Leute Schlange stehen infizieren sie sich schneller, als wenn sie am Tisch sitzen.“

Trotzdem seien Tests wichtig, betont Krapp. Er hoffe, dass bald viele Menschen geimpft sind, da das die Situation erleichtern würde. Besonders bei schwankender Inzidenz sei eine genaue Planung sehr schwierig. „Wir können unseren Wareneinsatz nur schwer kalkulieren. Deshalb starten wir erstmal mit einer kleinen Karte und nicht allen Gerichten“, erklärt Krapp. Sechs feste Mitarbeiter beschäftigt Krapp und im Sommer bis zu 35 Aushilfen. Die versuche er jetzt wieder zu mobilisieren. „Alle freuen sich und scharren schon mit den Füßen auf dem Boden wann es endlich los geht.“

"Wir wollen Mut machen"

Die Brauerei Mahr freut sich der Bevölkerung und den Mitarbeitern endlich wieder eine Perspektive bieten zu können. „Wir wollen Mut machen und uns für die Solidarität bedanken“, erklärt Anton Antonovic, Betriebsleiter der Mahr Brauerei. Die Nachricht der Öffnungen habe ihn plötzlich und überraschend erreicht. Besonders betriebswirtschaftlich sei es schwierig, aufgrund der verminderten Sitzplätze und möglicher Schwankungen bei der Sieben-Tage-Inzidenz.


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Doch Antonovic ist optimistisch: „Wenn wir uns alle an die Regeln halten, dann geht es bergauf.“ In den nächsten Tagen werde er und das Personal mit den Vorbereitungen im Biergarten und der Küche beginnen. Im Voraus zu planen sei aber kaum möglich: „Corona hat uns gezeigt, dass wir jeden Tag nehmen müssen, wie er ist.“

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