Corona: Fränkische Studenten spielen Bier-Pong im Videochat

7.4.2020, 15:44 Uhr
So sieht es auf dem Bildschirm aus: Werfer und Ziel werden aufmerksam beobachtet.

So sieht es auf dem Bildschirm aus: Werfer und Ziel werden aufmerksam beobachtet.

"Geh mal Bier hol‘n" schallt es aus den Lautsprechern. Mickie Krauses Schlager-Gequäke vermischt sich mit Babygeplärr aus Stockwerk Eins und dem Rumpeln eines Staubsaugers aus der Drei. Jung und Alt aus der Nachbarschaft scheint noch nicht bewusst zu sein, was ihnen bevorsteht: "Die geilste Meisterschaft aller Zeiten", ist sich Tobi sicher. Sie findet diesen Abend in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Nürnberg statt. Und in sieben weiteren WGs in Mittelfranken.

Mit der Videokonferenz-Plattform Skype haben sich die 16 Studenten zusammengeschaltet. Jeweils zu zweit haben Bierbecher in Dreiecksformation auf den heimischen Esstischen drapiert. Am Tischende filmt ein Laptop das Ganze mit. Die Versammelten sind bereit für das erste Skype-Bierpong-Turnier Frankens. Wahrscheinlich der Welt – Tobi ist sich da nicht so sicher, aber er denkt groß an diesem Abend. Es ist die Corona-Isolation, die solche kreativen Blüten treibt. Gesellige Spiele werden dadurch schwieriger. Doch ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen – und die Technik macht’s möglich.


Präzisionssport Beer Pong: Treuchtlinger sind Spitze


Bierpong ist das wohl beliebteste Trinkspiel auf Studentenpartys. Gespielt wird in zwei Teams – sie stehen sich eigentlich an den Enden eines Tisches gegenüber. Ziel ist es, mit einem Tischtennisball in die gefüllten Becher des Gegners zu treffen. Das getroffene Bier muss vom Kontrahenten getrunken werden. Wer zuerst alle Becher getroffen hat, gewinnt.

Ein Biertisch, Plastikbecher und ein improvisierter Thron für die Laptop-Kamera: Das ist der Standard-Aufbau für Frankens erstes virtuelles Bierpong-Turnier. Foto: Johannes Hirschlach

Ein Biertisch, Plastikbecher und ein improvisierter Thron für die Laptop-Kamera: Das ist der Standard-Aufbau für Frankens erstes virtuelles Bierpong-Turnier. Foto: Johannes Hirschlach

Über Videochat ist das alles zwar etwas komplizierter – aber das Prinzip funktioniert genauso. Und der Gegner merkt nicht, wenn man das Bier irgendwann womöglich gegen Apfelsaft tauscht... Für jedes Match gibt es eine Chatgruppe. Zuschauer können sich in die spannendsten Partien zuschalten. Bälle fliegen, Bier spritzt. "Das ist spannender als im echten Leben, weil das so zeitverzögert ist", ruft Rouven aus Chat 3.

Pressekonferenz vorbereitet

Eine Gruppe weiter zerlegt Team "Jamas" gerade Team "Flying Hirsch". "Da ist kein Pulver mehr, das wir verschießen können, sondern Staub unserer Würde", meckert die unterlegene Eva. Das Publikum hat sie jedenfalls nicht auf ihrer Seite. Zwei Gummienten in Form von John Lennon und dem Pokémon Pikachu, die im Hintergrund auf der Küchenzeile stehen, halten unbeeindruckt den Schnabel.

Vor fast ausverkauften Rängen – im Bildhintergrund sind doch noch einige leere Stühle zu sehen – sichert sich nach drei Stunden Biergefecht das Team "East Skype Wildcups" den Sieg. Vorbei ist es damit aber noch nicht: "Wir sehen uns alle gleich bei der Pressekonferenz", betont Tobi. Dort ist schnell klar: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Für nächste Woche haben sie schon eine großes Skype-Schafkopf-Turnier geplant.


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