Coronavirus: Bayern schließt alle Schulen, Kitas und Kindergärten

13.3.2020, 20:09 Uhr
Bis Mitte April wird in Bayern kein Unterricht an staatlichen Schulen stattfinden.

© Felix Kästle/dpa Bis Mitte April wird in Bayern kein Unterricht an staatlichen Schulen stattfinden.

In Bayern bleiben bis zum Ende der Osterferien am 20. April alle Bildungseinrichtungen geschlossen. "Da es keine Medikamente gibt, sind wir darauf angewiesen, andere Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung zu verlangsamen", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Auch das Besuchsrecht in Pflege- und Altenheimen soll eingeschränkt werden.



Als Folge der Coronavirus-Krise tritt in Bayern ein Notfallplan für die Betreuung bestimmter Kinder in Kraft. "Wir werden eine Betreuung sicherstellen für Eltern, die in systemkritischem Berufen tätig sind", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag in München.

Trotz der Schulschließungen sollen Bayerns Schüler bei Abschlussprüfungen keine Nachteile haben. "Wir werden faire Bedingungen sicherstellen", sagte Piazolo. "Wir werden sicherstellen, dass es für die Schülerinnen und Schüler keine Nachteile gibt." Das gilt Piazolo zufolge für alle Arten von Abschlussprüfungen.

Söder hatte am Donnerstag in Berlin erklärt, dass landesweite Schulschließungen in Bayern notwendig werden könnten, um Situationen wie in Italien zu verhindern. Im Freistaat wurden (Stand Donnerstag) mindestens 500 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. In Italien sind die Schulen schon länger landesweit geschlossen, auch in Frankreich wurde dies am Donnerstag angeordnet.

Über genau diese Fragen hatten die Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag bei ihrer Konferenz in Berlin keine Einigkeit erzielen können. Einige Länderchefs waren dem Vernehmen nach nicht von Schulschließungen zu überzeugen. Wegen der Ausbreitung des Virus waren am Donnerstag mehr als 100 Schulen in Bayern vollständig geschlossen. Davon betroffen waren fast alle Schularten, wie es auf einer Homepage des Kultusministeriums hieß. Insgesamt gibt es im Freistaat rund 6000 Schulen. Am Donnerstag war der erste Todesfall in Bayern wegen des Virus bekanntgeworden, in Würzburg starb ein über 80-Jähriger.

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