Dämpfer für die Planer der Stromtrasse SuedLink

18.2.2015, 18:00 Uhr
Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet müssen nachlegen: Die Bundesnetzagentur fordert, die eingereichten Unterlagen zu überarbeiten.

© dpa Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet müssen nachlegen: Die Bundesnetzagentur fordert, die eingereichten Unterlagen zu überarbeiten.

In einem Schreiben, das den Nürnberger Nachrichten vorliegt, kritisiert die Bundesnetzagentur, der Übertragungsnetzbetreiber Tennet habe viele öffentliche und private Interessen „stark zusammengefasst“. Daher sei nicht klar ersichtlich, welche Kriterien für die Auswahl des Trassenverlaufs ausschlaggebend waren. Man erwarte „höheren Begründungsaufwand“. Es müsse "erkennbar werden, aufgrund welcher Belange Korridore entweder für das Verfahren vorgeschlagen werden oder nicht ernsthaft in Betracht kommen".

Die Auswahl müsse transparent sein. Alternativvorschläge müssten "leicht und objektiv"  zu überprüfen sein. „Eine Überarbeitung der methodischen Vorgehensweise“ sei daher geboten. Zudem müssten erkennbare Umweltauswirkungen in den betroffenen Regionen deutlicher dargestellt werden; gleichzeitig fehlten Aussagen zu möglichen Standorten der Konverter-Anlagen, kritisiert die Bundesnetzagentur.

Tennet hatte im Dezember bei der Bundesnetzagentur einen Antrag auf Bundesfachplanung für die Gleichstromtrasse SuedLink, die vom norddeutschen Wilster nach Grafenrheinfeld führen soll, eingereicht. Die Bundesfachplanung ist der letzte Schritt im Genehmigungsverfahren bevor es zur Planfeststellung kommt.



Das Unternehmen gibt sich derweil ob der deutlichen Kritik von Seiten der Bundesnetzagentur gelassen. Man werde sich die Fragen der Behörde ansehen und sie dann abarbeiten, sagte Tennet-Sprecherin Ulrike Hoerchens. Wie lange das dauert, konnte sie nicht sagen. Doch ob der Fülle der Kritik wird sich der Planungsprozess für SuedLink sicherlich verzögern.

In den letzten Wochen war SuedLink ins Visier der Stromtrassen-Kritiker geraten; auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und sein hessischer Kollege Volker Bouffier stellen ihre Notwendigkeit in Frage.

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