Coronavirus: In Erlangen wird jetzt die Zweitimpfung verabreicht

20.1.2021, 19:30 Uhr
Coronavirus: In Erlangen wird jetzt die Zweitimpfung verabreicht

© Stefan Blank

Der Lieferengpass für den Impfstoff von Biontech/Pfizer hat auch in Erlangen Auswirkungen, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie in manchen anderen Orten in Bayern, wo bereits Impftermine vergeben wurden und jetzt wieder verschoben werden müssen.

"Wir bekommen aufgrund der Produktionsumstellung bei Biontech in dieser Woche etwa ein Drittel weniger Impfstoff als erwartet", heißt es bei der Pressestelle der Stadt. Aber: "Wir erhalten ausreichend Impfstoff, um die jetzt anlaufenden Zweitimpfungen durchzuführen, und auch weiteren Impfstoff, um die Erstimpfungen in leicht reduzierter Form durchzuführen."

1300 Zweitimpfungen

Konkret heißt das, dass in dieser Woche zirka 1300 Zweitimpfungen und rund 750 Erstimpfungen geplant sind. Mit den Zweitimpfungen wird soeben begonnen, so dass nun nach und nach alle Erstgeimpften den zweiten Piks erhalten werden.

Drei Wochen nach der ersten Impfung soll, so lautet die Empfehlung, die zweite erfolgen. Erstmals geimpft wurde in Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt ab dem 27. Dezember zunächst in Senioreneinrichtungen, ab dem 29. Dezember stunden- beziehungweise tageweise den ganzen Januar über auch im Impfzentrum in der Sedanstraße in Erlangen. In der letzten Woche des vergangenen Jahres waren dort zunächst 90 Rettungssanitäter dran, danach folgten neben den Rettungsdiensten auch Ärzte und Mitarbeiter mobiler Pflegedienste.

Impfquote von 1,8 Prozent

Bis zum Ende der zweiten Januarwoche wurden in Erlangen und dem Landkreis insgesamt 5895 Impfungen durchgeführt, darunter 700 im Impfzentrum. Dabei wurde die Zahl der Impfungen gesteigert – von 1451 Impfungen in der ersten Woche auf 2727 Impfungen in der zweiten Woche. Von Letzteren entfielen 1197 Impfungen auf das Personal in Kliniken, 1032 Impfungen auf die Bewohner von Senioreneinrichtungen. Die Impfquote in Stadt und Landkreis liegt mit zirka 1,8 Prozent leicht über der bayernweiten Impfquote von 1,6 Prozent.

Demnächst sollen im Impfzentrum die über 80-Jährigen drankommen. Alle knapp 14.000 Menschen über 80 in Stadt und Landkreis wurden inzwischen angeschrieben. Seit einigen Tagen können sich Impfwillige im Bayerischen Registrierungsportal unter www.impfzentren.bayern für die Impfung vormerken lassen. "Um das System nicht zu überlasten, bitten die Verantwortlichen darum, dass sich nur Personen vormerken lassen, die zur aktuell priorisierten Gruppe gehören, also das achtzigste Lebensjahr vollendet haben", heißt es im Internet auf der Website der Stadt Erlangen (www.erlangen.de) unter den Stichworten Corona-Virus und Impfzentrum.

Bald auch Terminvergabe

Bisher konnten sich Impfwillige lediglich für die Impfung registrieren lassen, Termine für das Impfzentrum wurden jedoch noch nicht vergeben. "Die Termine werden sofort stattfinden, sobald der Impfstoff zur Verfügung steht", sagt Dr. Hans Joachim Drossel, ärztlicher Leiter des Impfzentrums. Hoffnungsfroh stimmt ihn, dass der Lieferengpass nur deswegen aufgetreten ist, weil Biontech seine Produktionskapazität erweitert – "danach soll deutlich mehr Impfstoff kommen".

"Wir gehen davon aus, dass wir ab 22. oder 23. Januar in der Lage sind, Termine zu vergeben", heißt es bei der Stadt. "Das haben wir auch immer schon so kommuniziert und müssen von daher niemandem absagen und keine Impfungen verschieben." Ab 25. Januar könnten die ersten Impfungen von über 80-Jährigen im Impfzentrum stattfinden.

Halber Weg bei Erstimpfungen in Senioreneinrichtungen

In den Senioreneinrichtungen in Stadt und Landkreis hat über die Hälfte der Bewohner und Mitarbeiter inzwischen die Erstimpfung erhalten – das sind etwa 2600 Personen. "Wir gehen davon aus, dass wir, wenn wir bald zu den erwarteten Impfstofflieferungen zurückkehren, Ende Januar mit den Erstimpfungen in den Seniorenheimen annähernd fertig sein müssten, Ende Februar dann auch mit den Zweitimpfungen", heißt es. Endgültig abgeschlossen ist das Kapitel damit nicht. "Allerdings werden immer wieder neue Senior*innen in die Einrichtungen ziehen und immer wieder neue Mitarbeiter*innen eingestellt, so dass es später auch zu weiteren Besuchen der mobilen Teams in den Einrichtungen kommen wird."

 

Verwandte Themen