Ein "kleines" Weihnachtsgeschenk für die Feuerwehr Erlangen

30.12.2020, 15:30 Uhr
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© Klaus-Dieter Schreiter

Auf ein "komplett anderes Jahr" blickte Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger bei dem kleinen Empfang in der Fahrzeughalle zurück, die extra leer geräumt worden war, damit die Hygieneabstände gut eingehalten werden konnten. Nur OB Florian Janik, Bürgermeister Jörg Volleth, Stadträtin Birgitt Aßmus und Stadtrat Adam Neidhardt hatte Weidinger eingeladen. Natürlich war auch die an Heiligabend diensthabende Wachabteilung unter Oliver Gold und Einsatzleiterin Birgit Süssner sowie dem stellvertretenden Feuerwehrchef Michael Kolmstetter angetreten. Ihnen dankte Weidinger stellvertretend für die insgesamt 79 Einsatzbeamten, die in drei Wachabteilungen ihren Dienst tun, für ihr großes Engagement. Auch die knapp 440 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern in den 13 Freiwilligen Feuerwehren, mit denen die hauptamtlichen Kräfte eng zusammen arbeiten, schloss er ausdrücklich in den Dank ein.

"Wir haben in diesem Jahr Dinge tun müssen, von denen haben wir vor 2020 nicht gedacht haben, dass so etwas auf uns zukommen könnte", sagte Weidinger. Er meinte damit die zahlreichen "Corona-Einsätze", die seit der Ausrufung des Katastrophenfalls am 16. März notwendig geworden waren. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde dann auch noch der Transport des Impfstoffs von der Feuerwehr durchgeführt, nachdem sie das Impfzentrum mit aufgebaut hatte. Zuvor schon mussten unter anderem Masken, Desinfektionsmittel, Sanitäreinrichtungen und Möbel transportiert werden. 

"Wir haben die Pandemie in Erlangen bis lang ganz gut gemeistert", meinte der Stadtbrandrat, der auch in der Führungsgruppe Katastrophenschutz mit arbeitet. Darüber hinaus mussten bislang rund 2100 Einsätze bewältigt werden. Neben dem größten Brandereignis, das war das Feuer in der Schäferei, gab es etliche Tierrettungen, First Responder Einsätze, und auch noch weit über 600 Unwettereinsätze im Juni und August. "Da hat sich einmal wieder unsere Erlanger Sicherheitsarchitektur bewährt", meinte Weidinger.

Auch etliche Neuanschaffungen wurden von den Stadträten auf den Weg gebracht. Ein besonderes Weihnachtsgeschenk ist die neue Drehleiter, mit der auch zurück liegende Obergeschosse angefahren werden können, weil sie über ein gelenk abgewinkelt werden kann. Dieses 700 000 Euro teure Gerät konnten die Gäste auf dem Hof bewundern. 

Es ersetzt eine 25 Jahre alte Drehleiter und wird in den ersten Löschzug integriert. Auch die Freiwilligen Feuerwehren sind in diesem Jahr nicht leer ausgegangen, haben neue Fahrzeuge erhalten, und in Kriegenbrunn konnte sogar ein neues Gerätehaus eingeweiht werden. Zudem wurden die Freiwilligen Feuerwehren mit neuer Schutzkleidung ausgestattet, so dass deren Kräfte nun ebenso gut geschützt sind wie die Hauptamtlichen.

Bürgermeister Jörg Volleth dankte der Feuerwehr für das Engagement im letzten Jahr. Er sagte, das Ansinnen des "feuerwehrbegeisterten Stadtrates" sei es, "das Machbare möglich zu machen".

Oberbürgermeister Florian Janik betonte, die Stadtverwaltung einschließlich der Feuerwehr seien "unglaublich leistungsfähig". In Bezug auf die Corona-Pandemie konstatierte das Stadtoberhaupt: "Wir haben die Situation ordentlich im Griff". Das liege auch daran, dass es in den vergangenen Jahren gelungen sei, sehr gute Strukturen unter all denen aufzubauen, die sich um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürgern kümmern. Dazu würden vor allem THW, Polizei, Rettungsorganisationen und die Feuerwehr gehören. Deren tägliche Arbeit trage dazu bei, "dass wir so schreckliche Situationen wie die Pandemie einigermaßen durchstehen können". 

Janik vermutet allerdings, dass die nächsten Monate trotz der anstehenden Impfungen "noch viel schwieriger werden als das letzte Jahr". Man müsse darum das Verständnis untereinander aufrechterhalten, dass wir weiterhin Beschränkungen erdulden müssen. "Das wird für die Gesellschaft noch richtig schwer werden". Darum würden auf Feuerwehr und Katastrophenschutz vermutlich Aufgaben zukommen, die heute noch gar nicht abzusehen seien.

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