Erlangen: Aufregung um Corona-Fall in Personalwohnheim der Uni

1.12.2020, 18:57 Uhr
Erlangen: Aufregung um Corona-Fall in Personalwohnheim der Uni

© Klaus-Dieter Schreiter

Dieser Corona-Fall in Erlangen birgt Diskussionsstoff: In einem Personalwohnheim der Universität wurde eine Person positiv getestet und ist nun in Quarantäne. Das Pikante daran: In dem Gebäude in Erlangen haben auch angehende Pflegekräfte des Universitätsklinikums ihre Zimmer. Und: Sie teilen sich mit der Infizierten die Gemeinschaftsräume – wenn auch zu getrennten Zeiten.

Friedrich Schüller, Leiter des Sachgebietes Arbeitssicherheit an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU), schickte sein Schreiben über einen großen E-Mail-Verteiler, adressiert unter anderem an Uni-Kanzler Christian Zens und den Kaufmännischen Direktor des Universitätsklinikums, Albrecht Bender.

In dem Papier, das auch diesem Medienhaus vorliegt, berichtet er von eben jener infizierten Bewohnerin eines Personalwohnheims, die in der Uni-Einrichtung ihre Quarantäne verbringe und sich dort mit Kollegen und Kolleginnen Gemeinschaftsräume teilen müsse.

"Diese Tatsache kann ich als Leiter des Sachgebietes Arbeitssicherheit nicht verantworten und bitte daher die Kolleginnen und Kollegen, die ihr Büro im Personalwohnheim haben, ihre Tätigkeit im Home Office fortzusetzen und das Personalwohnheim bis zur Beendigung der Quarantäne (. . .) nicht zu nutzen."

Kliniksprecher: "Hygienekonzept greift bislang gut"

Doch was ist mit angehenden Pflegekräften, die ebenfalls in der — wie Uniklinik-Sprecher Johannes Eissing entsprechende Informationen dieses Medienhauses bestätigte — Uni-Einrichtung in der Östlichen Stadtmauerstraße wohnen und in dem Krankenhaus Dienst tun? Das Uni-Klinikum ziehe aus diesem Fall keine neuen Konsequenzen, da das "umfassende Hygienekonzept" bislang gut greife.

Die Nutzung der Gemeinschaftsräume erfolge entsprechend den Vorgaben für häusliche Quarantänemaßnahmen nicht gleichzeitig, sondern getrennt. Dem Home Office-Appell des Sicherheitsingenieurs seien alle Beschäftigten nachgekommen, der überwiegende Teil habe schon zuvor daheim gearbeitet.

"Zuvor" heißt wohl vor Donnerstag. Denn seit 26. November ist laut Eissing bekannt, dass die betreffende Mitarbeiterin an Covid 19 erkrankt ist. Der Verdacht bestand bereits am 25. November. Die Betroffene sei frühzeitig entdeckt und vom Gesundheitsamt isoliert worden.

"Die Lage ist unter Kontrolle", so der Kliniksprecher. Alle Kontaktpersonen der infizierten Mitarbeiterin seien bislang (Stand: 30. November) negativ getestet worden, alle im Dienst befindlichen Bewohner des Personalwohnheims würden alle zwei bis drei Tage getestet. "Das Infektionsgeschehen konnte wirkungsvoll auf eine Person begrenzt werden."

Häusliche Quarantäne im Regelfall für Hauptwohnsitz

DasGesundheitsamt ordnet häusliche Quarantäne im Regelfall für den Hauptwohnsitz an, in diesem Fall ist dies das genannte Personalwohnheim, heißt es aus der Pressestelle des Landratsamtes. In dem Wohnheim erfolge die Nutzung der Gemeinschaftsräume entsprechend den Vorgaben des Robert Koch-Institutes (RKI) zur häuslichen Isolation.

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