Ausschreibung steht bevor

Entscheidung im Stadtrat: Forchheim bekommt einen neuen Jugendpfleger

25.9.2021, 10:02 Uhr
Ferienprogramm in Forchheim (vor Corona): Eine Jugendpflegerin hat auch die Aufgabe, dieses Thema zu koordinieren.  

© Anestis Aslanidis, NN Ferienprogramm in Forchheim (vor Corona): Eine Jugendpflegerin hat auch die Aufgabe, dieses Thema zu koordinieren.  

Immer wieder war die Stelle eines Jugendpflegers für Forchheim Thema im Haupt-, Personal- und Kulturausschuss des Stadtrats. JB-Stadtrat und Jugendbeauftragter Sebastian Hösch forderte Anfang des Jahres, ein Konzept für Forchheims Jugend zu erstellen. Die Stadträte stimmten zu, die Sozialpädagogen der städtischen Einrichtungen wurden einbezogen.

Jedoch war das Thema immer wieder verbunden mit einer Debatte um die Frage: Braucht Forchheim einen hauptamtlichen Jugendpfleger? Die Fraktion der SPD und der FGL sagten Ja, die CSU und die FW stellten die Notwendigkeit in Frage und hatten Rückfragen zum Aufgabenprofil.

Stelle des städtischen Jugendpflegers: Seit Anfang des Jahres unbesetzt

Die Stelle des Jugendpflegers war in der Stadt Forchheim seit Anfang des Jahres unbesetzt und sollte nun neu ausgeschrieben werden. Gabriele Obenauf, Leiterin des Amts für Jugend, Bildung, Sport und Soziales, stellte in der jüngsten Sitzung das Aufgabenprofil vor, das in Zusammenarbeit mit Jugendarbeit-Fachleuten für die neue Stellenausschreibung ausgearbeitet worden war.

Die ausführliche Liste zu Aufgaben und Anforderungen ging den Räten zuvor mit den Sitzungsunterlagen zu. Obenauf macht gleich zu Beginn klar: „Wir halten die Stelle für sehr wichtig.“

Ein Jugendpfleger würde geeignete Bedingungen für Kinder- und Jugendarbeit schaffen, sich mit den Fachleuten vernetzen, bisherige Jugendarbeit unterstützen, weiter ausbauen, neue Konzepte entwickeln sowie eigene Angebote und Veranstaltungen schaffen.

Die Stadtverwaltung kann diese Aufgabe nicht stemmen

Die SPD-Fraktion hatte vor einigen Monaten gefordert, in diesem Herbst das Fest „Forchheim feiert seine Jugend“ zu veranstalten. Die Verwaltung hatte es wegen des Planungsaufwands auf Frühjahr 2022 verschoben. Darauf nahm Gabriele Obenauf Bezug: „Ein solches Fest wäre genau die Aufgabe eines Jugendpflegers. Die Verwaltung kann so etwas weder personell noch fachlich stemmen. Und die städtischen Einrichtungen können das in dieser Größenordnung auch nicht nebenbei leisten.“

Sie skizzierte die Möglichkeit, dass ein Jugendpfleger in eigenen Räumlichkeiten untergebracht wäre. „In einem Jugendbüro, nicht in der Verwaltung. Da er Anlaufstelle für die Jugend ist, sollte man nicht das Gefühl haben, man geht in ein Amt.“

"Brauchen wir einen Jugendpfleger?"

Lisa Hofmann (SPD) sagte: „Ich hoffe, dass wir nun endlich zu Potte kommen und das umsetzen. Wir konnten nun ja alle ausführlich das Aufgabenprofil lesen, das ich sehr passend finde.“

Thomas Werner (CSU) richtete eine Frage an Matthias Breunlein, Leiter des Jugendhauses, und Bettina Schuierer, Leiterin der Offenen Jugendarbeit, die zugeschaltet waren: „Warum brauchen wir einen Jugendpfleger? Welches Defizit haben wir denn, das der Kreisjugendring nicht ausfüllt?“

Bürgermeisterin Annette Prechtel (FGL) merkte als Sitzungsleiterin an: „Es gibt mehrere kleine Gemeinden im Landkreis, die eigene Jugendpfleger haben.“ Darauf nahm auch Matthias Breunlein Bezug: „Es gibt zwei Stellen beim Kreisjugendring, Kommunale Jugendpfleger, die eigene Aufgaben haben.“ Darüber hinaus gebe es eben Gemeinden im Landkreis, die sich Jugendpfleger leisten. „Es geht eher um die Frage: Was wünscht sich die Stadt in dem Bereich?“

Forchheims neuer Jugendpfleger hätte konkrete Aufgaben: Eine Gesamt-Konzeption für die Jugendarbeit, Angebote koordinieren, ein Ferienprogramm und Veranstaltungen durchführen.

Jugendbeauftragter Sebastian Hösch wirbt für Besetzen der Stelle

Bettina Schuierer ergänzte: „Ein städtischer Jugendpfleger wäre eine sinnvolle Ergänzung. Jugendpflege ist nicht nur Spaßprogramm, sondern auch Präventionsarbeit und würde Forchheims Attraktivität für Familien steigern.“ Der Jugendbeauftragte Sebastian Hösch (JB) appellierte: „Der Stadtrat hat sich für die Förderung von Jugendsozialarbeit an Schulen ausgesprochen. Sie endet nicht mit Schulgruppen.“ Forchheim sei ein Oberzentrum mit über 5500 Menschen, die unter 18 Jahre alt sind. „Ich muss dafür werben, diese Stelle zu besetzen.“

Es gebe ja bereits einige gemeindliche Jugendpfleger im Landkreis. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir eine hauptamtliche Person in der Stadt brauchen, die den Gesamtüberblick hat.“ Forchheim müsse etwas dafür tun, für Jugendliche und für junge Familien attraktiv zu sein. Der Beschluss im Anschluss fiel einstimmig: Die Stelle des städtischen Jugendpflegers wird entsprechend der vorgelegten Aufgabenbeschreibung ausgeschrieben.

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