Anwohnerkritik

Lindenanger in Kirchehrenbach: "Nehmen die Einsprüche ernst"

6.5.2021, 08:40 Uhr
Lindenanger in Kirchehrenbach:

© Foto: Stefan Hippel

"Das zerstört das Bild des Lindenangers": Die Anwohner im Lärchenweg und in der Föhrenbergstraße in Kirchehrenbach üben Kritik am Bebauungsplan am Lindenanger. Sie haben "jede Menge Bedenken" und Einspruch eingelegt. Die Frist endete am 22. März.

"Es sind etwa 20 Einsprüche bei der Gemeindeverwaltung eingegangen, alle von Anwohnern in der direkten Nachbarschaft", erklärt Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) auf NN-Nachfrage. Teils habe es sich um mehrere Schreiben aus einer Familie gehandelt. "Wir nehmen die Einsprüche ernst. Das Ingenieurbüro arbeitet sie nun ein. Der neue Vorabzug wird dann besprochen und im Gemeinderat behandelt", erklärt Gebhardt.

"Passt überhaupt nicht hierher"

Zu viele Parteien, zu enge Bebauung, erhöhtes Verkehrsaufkommen: Die Kritik der Anwohner richtet sich gegen die geplante Anzahl der Geschosse, der Wohnparteien und den Umgang mit Grünflächen.


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Der ursprüngliche Bebauungsplan stammt aus den 1970er Jahren. Einen aktualisierten Plan hat das Bamberger Ingenieurbüro Höhnen & Partner im Auftrag eines einheimischen Investors vorgelegt. Demnach sollen auf der Wiese zehn Häuser mit je fünf Wohneinheiten und drei Vollgeschossen entstehen.

Statt einer Ringstraße soll es zwei Stichstraßen geben. "Hier sind ringsherum nur Ein- und Zweifamilienhäuser. Drei Geschosse, dann noch am Hang und so schicke Loftwohnungen, das passt überhaupt nicht hierher", sagte eine Anwohnerin im Gespräch mit den NN.

Im Dezember waren die Pläne Thema im Gemeinderat. Auch die Befürchtungen der Nachbarn kamen dabei zur Sprache. SPD-Rat Siegfried Adami teilt die Sorgen der Anwohner. "Nirgends ist in Kirchehrenbach so eng bebaut, wie es dort geplant ist", sagte er auf NN-Nachfrage.

"Viele suchen Wohnraum"

Er stimmte als Einziger gegen den Bebauungsplan, den Aufstellungs- und Auslegungsbeschluss. Die Zustimmung erfolgte mit 12:1. Zwei SPD-Räte waren wegen persönlicher Beteiligung ausgeschlossen.

Ob die aktualisierten Pläne für den Lindenanger noch im Mai oder im Juni Thema im Gemeinderat sein werden, "kann ich noch nicht sagen", sagt die Bürgermeisterin.


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"Persönlich bin ich da leidenschaftslos. Ich denke schon, wenn man so eine Fläche hat, sollte man sie auch nutzen und nur Ein- oder Zweifamilienhäuser wären ein bisschen wenig", sagt Gebhardt. Sehr viele junge Menschen im Ort würden Wohnraum suchen. "Man kann da nicht an einem Stand von vor 30 Jahren festhalten", findet die Bürgermeisterin. "Aber wir schauen uns die Einsprüche genau an. Wir müssen einen Konsens finden und ich hoffe, wir treffen uns in der Mitte", sagt Anja Gebhardt.

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