Förderung wird fortgesetzt: Mehr Busse für den Schülerverkehr

13.10.2020, 19:41 Uhr
Der Freistaat fördert weiterhin Verstärkerverkehr, damit es in den Schulbussen nicht zu voll wird.

© Andreas Arnold, dpa Der Freistaat fördert weiterhin Verstärkerverkehr, damit es in den Schulbussen nicht zu voll wird.

Die bayerische Staatsregierung hat beschlossen, die vorübergehende Förderung von Verstärkerbussen im Schülerverkehr fortzusetzen. Dafür stellt der Freistaat weitere 15 Millionen Euro bis zum Beginn der Weihnachtsferien am 23. Dezember 2020 zur Verfügung.

„Es ist wichtig, dass wir das Förderprogramm jetzt fortführen“, betont Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. „Mit den Verstärkerbussen können Kommunen das Platzangebot im Schülerverkehr erhöhen und wir unsere Schülerinnen und Schüler vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen."

Das sei vor allem jetzt in der kalten Jahreszeit sinnvoll, wo weniger Leute Radfahren und die Fahrgastzahlen im ÖPNV steigen. "Die Kosten übernehmen wir als Freistaat zu 100 Prozent.“

Förderung gut angelaufen

Die Richtlinie mit dem gemeinsamen Förderprogramm der Staatsministerien für Wohnen, Bau und Verkehr sowie Unterricht und Kultus ist am 2. September 2020 in Kraft getreten. Bis zu den Herbstferien hatte der Freistaat zunächst 15 Millionen Euro für Verstärkerfahrten im Schülerverkehr bereitgestellt. „Das Förderprogramm ist gut angelaufen“, so Verkehrsministerin Schreyer.

Damit hat sich der Freistaat, der in diesem Jahr ursprünglich 320 Millionen Euro für die Schülerbeförderung ausgeben wollte, bereit erklärt, zusätzlich die förderfähigen Kosten der Verstärkerfahrten zu 100 Prozent zu übernehmen. Konkret bedeutet das: Vier Euro pro Kilometer oder (bei kurzen Linien) eine Pauschale von bis zu 300 Euro.

Nach Angaben der Verkehrsverbünde und einzelner ÖPNV-Aufgabenträger haben die Kommunen bislang rund 350 Verstärkerbusse bestellt. Laut Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen e.V. (LBO) stehen weitere 300 Busse für Verstärkerleistungen zur Verfügung, die bei Bedarf aktiviert werden können.

„Wo noch Busse benötigt werden, vermittelt der LBO auf Nachfrage zwischen den Kommunen und seinen Mitgliedsunternehmen“, so Schreyer weiter. Die entsprechenden Förderanträge sind bis zum 30. November bei der jeweils zuständigen Bezirksregierung zu stellen.

Entlastung für Busunternehmen

Beim LBO hatte man auf diesen Beschluss "mit Spannung" gewartet, wie Sprecherin Kirstin Neumayr sagt. Für die überwiegend privaten und mittelständigen Busbetriebe im Freistaat sind die zusätzlichen Schülerverkehre eine Möglichkeit, das brachliegende Geschäft zumindest etwas zu kompensieren.

Nach wie vor sei die Lage für die Unternehmen schwierig, so Neumayr. "Es ist sehr dynamisch. Im Sommer ist der Reiseverkehr wieder angelaufen, jetzt geht es wieder zurück." Vor allem die Reisewarnungen für Tirol, Vorarlberg und Wien waren ein "herber Schlag", so Neumayr. "Busreisen zu veranstalten ist inzwischen ein fast unkalkulierbares Risiko geworden."

Die Förderzusage dürfte auch bei vielen Landkreisen für Erleichterung sorgen. Denn der Bedarf ist, gerade mit Blick auf die steigenden Neuinfektionszahlen, da, wie auch Uwe Scharrer meint. Auf das Signal aus München habe man gehofft, so der Sachgebietsleiter Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) am Landratsamt Nürnberger Land.

Über 20 zusätzliche Busse sind auf den rund 33 Linien unterwegs. Der Landkreis habe sich rechtzeitig mit den Unternehmen zusammengesetzt und deshalb diese Kapazitäten schaffen können, so Scharrer.

Die Mehrkosten von rund 40000 Euro pro Woche muss der Landkreis zunächst vorfinanzieren. Bis zu den Herbstferien fallen so etwa 320 000 Euro an.

Wäre die Zusage aus München nicht gekommen, das Förderprogramm fortzuführen, hätte der Kreistag bei seinem Treffen am 19. Oktober darüber beraten müssen, die Kosten für den Verstärkerverkehr aus eigener Tasche zu tragen.

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