Frankens Feuerwehren wollen mit Blaulicht-Challenge Mut machen

22.1.2021, 17:08 Uhr
Frankens Feuerwehren wollen mit Blaulicht-Challenge Mut machen

© Feuerwehr Erlangen

Detailaufnahmen vom Inneren des nur spärlich beleuchteten Feuerwehrgerätehauses, Blaulichter, die sich in Zeitlupe drehen, Lichtreflexe, die über die daneben aufgehängten Uniformen huschen, das alles von stimmungsvoller Instrumentalmusik umrahmt - die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Reichenschwand haben sich ordentlich ins Zeug gelegt, um ihre Teilnahme an #bluelightfirestation optisch und akustisch aufzupeppen. Zusätzlich zu dem entsprechenden Beitrag auf ihrer Facebook-Seite haben die Floriansjünger aus dem Nürnberger Land ein Video auf YouTube veröffentlicht.

"Corona betrifft auch unsere Feuerwehren..." ist unter den in kühle Blautöne getauchten Bildern zu lesen. Dienst- und Vereinsaktivitäten seien eingestellt, Übungen nur noch online möglich - dann folgt der Hinweis: " Aber wir sind trotzdem einsatzbereit, 24 Stunden, 7 Tage die Woche".

Keine Sorge trotz Lockdown

Trotz Lockdown müssen sich die Menschen keine Sorgen machen, dass die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk nicht ausreichend gerüstet sind für Brände, Unfälle, Überschwemmungen und dergleichen - das soll die gerade durch die Region rollende Aktion dokumentieren. Gleichzeitig wollen die Freiwilligen Feuerwehren mit #bluelightfirestation auf ihre derzeitigen Schwierigkeiten hinweisen.

Unter den Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leiden nicht nur die Aus- und Fortbildung, sondern auch die sozialen Kontakte - und das macht vielen Brandbekämpfern gehörig zu schaffen. Sind Freiwillige Feuerwehren doch in aller Regel eingeschworene Gemeinschaften, in denen Kameradschaft und Geselligkeit groß geschrieben werden. Einige Kommandanten berichten deshalb auch, dass es schwieriger geworden sei, Mitglieder bei der Stange zu halten.

#bluelightfirestation funktioniert nach dem Prinzip des Kettenbriefs. Eine Feuerwehr postet ein Blaulicht-Bild und ein paar Zeilen dazu auf Facebook und nominiert weitere Feuerwehren. Die haben dann eine Woche Zeit, ein entsprechendes Foto zu machen und im Internet hochzuladen.

Die Idee zu der Blaulicht-Challenge hatte allem Anschein nach eine Wehr aus Niederbayen. So schreibt die Freiwillige Feuerwehr Schmatzhausen-Egg (Kreis Landshut) auf ihrer Homepage, dass ihr Kommandant Martin Gruschke den Stein ins Rollen brachte. Anfang November postete er das erste Foto der Challenge auf dem Instagram-Account seiner Feuerwehr und nominierte mehrere andere Wehren im Umkreis. Und mittlerweile geht die Aktion viral.

Der Landesfeuerwehrverband Bayern findet die öffentlichkeitswirksame Aktion gut, schließlich haben die Feuerwehren im Freistaat an der zweiten Welle und dem damit verbundenen Lockdown schwer zu knabbern. Unter anderem können derzeit kaum neue Mitglieder angeleitet werden.


Feuerwehr: Einsatzbereit auch in Corona-Zeiten


"Im Sommer waren mit Masken und entsprechenden Abständen zumindest noch Übungen in kleineren Gruppen möglich, jetzt kann die Ausbildung höchstens noch mit Powerpoint-Präsentationen und Schulungsvideos ablaufen", klagt Verbandssprecherin JohannaLudewig. Dennoch gehen natürlich in den bayerischen Feuerwehrhäusern die Lichter nicht aus - die Blaulicht-Challenge beweist es.

 

 

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