Fränkische Faschings-Narren wollen Corona trotzen

9.11.2020, 11:18 Uhr
Die ursprünglich für den 5. Februar geplante Live-Sendung von "Fastnacht in Franken" muss im Jahr 2021 ausfallen. Der Bayerische Rundfunk plant aber, Einzelauftritte zu filmen und zu senden.

© David Ebener, dpa Die ursprünglich für den 5. Februar geplante Live-Sendung von "Fastnacht in Franken" muss im Jahr 2021 ausfallen. Der Bayerische Rundfunk plant aber, Einzelauftritte zu filmen und zu senden.

Die fünfte Jahreszeit beginnt am 11.11. um 11.11 Uhr wegen des Lockdown lights mit einem Fasching light. Rathaus-Stürme fänden in diesem Jahr nicht statt, sagte Marco Anderlik, Präsident des Fastnacht-Verbands Franken (FVF). Traditionell würden am Mittwoch um Punkt 11.11 Uhr Narren die örtlichen Rathäuser symbolisch besetzen. Aufgrund der Beschränkungen fallen auch Saal-Veranstaltungen aus.


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"Für alle, die ehrenamtlich in Vereinen tätig sind, ob das Trainer, Betreuer, Tänzer, Kinder sind - es ist extrem belastend, weil man ausgebremst worden ist", sagte Anderlik. Garden und Büttenredner hätten das ganze Jahr über trainiert. Für Kinder seien die Auftritte bei Prunksitzungen ein Highlight.

Video-Aufzeichnungen von Prunksitzungen

Die ganze Narretei absagen - das wollen fränkische Vereine fei net und telefonieren daher Kommunen und Bürgermeister ab, um Alternativen auf die Beine zu stellen. "Gerade während dieser "Herbst-Winter-Depression" ist es wichtig, dass Freude unter die Menschen kommt", sagte Anderlik.

30 mainfränkische Faschingsvereine haben sich daher zur Aktion "A bissle was geht immer" zusammengeschlossen. Geplant ist unter anderem, Video-Aufzeichnungen von Prunksitzungen online zu zeigen. Für 1,11 Euro kann ein Zugang zur Aktion erworben werden. Der Erlös kommt dem Malteser Wünschewagen zugute.


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Auch Vereine in Ober- und Mittelfranken nutzen Ideenkraft und -reichtum, um individuelle Lösungen zu finden. "Der positive Wille, etwas umzusetzen und sich zu zeigen, ist da", sagte Anderlik. Und das sei wichtig: Ansonsten bestünde die Gefahr, dass Vereinsmitglieder auch künftig daheim blieben.

Mit Optimismus auf Lösungssuche

"Uns ist zum einen wichtig, dass sich jeder an die Vorgaben hält, damit wir diese Entwicklung stoppen und die Pandemie zu einem Ende kommt", sagte Anderlik. "Und zum anderen, dass die aktiven Vereinsvorsitzenden weiterhin Optimismus und positives Herangehen zeigen, nach Lösungen suchen und nicht aufgeben."

Genauso bleibt Anderlik positiv: "Wollen wir hoffen, dass der November dazu führt, dass wir einen vernünftigen Jahresabschluss haben, dass wir die Advents- und Weihnachtszeit genießen können und in kleinerer Montur Anfang des Jahres Brauchtum feiern können."

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