Das Kleeblatt im Umbruch

23.5.2013, 06:59 Uhr
Das Kleeblatt im Umbruch

© Sportfoto Zink

Einen der wenigen vernünftigen Sätze, die er mal gelesen habe, sagt Kramer, war: „Ein Weg entsteht, indem man ihn geht.“ Wie der künftig aussehen wird, da ist sich Kramer wohl selbst nicht völlig sicher. Fakt ist: Die SpVgg befindet sich im totalen Umbruch. Der in der Bundesliga auf 38 Spieler aufgeblähte Kader hat mittlerweile ordentlich abgespeckt. Elf Profis haben den Verein bereits verlassen, Torhüter Max Grün (Wolfsburg), die Eigengewächse Edgar Prib und Johannes Geis sitzen auf gepackten Koffern. Leihgabe Lasse Sobiech wird nach Dortmund zurückkehren, wie Fürths Sportchef Rouven Schröder jetzt bestätigte.

Bei Prib, Grün und Geis – alle drei haben Verträge bis Juni 2014 – pokern die Interessenten mit der SpVgg um die Ablöse. Frankfurt war mit einem ersten Angebot für Prib abgeblitzt. An Interessenten aus dem „oberen Tabellendrittel der Bundesliga“ (Schröder) scheint kein Mangel zu herrschen. Bei Geis lässt Berater Björn Bezemer zumindest durchblicken, „dass sich Johannes für einen Wechsel in die Bundesliga entschieden hat“. Bei der SpVgg wird die Personalie seit längerem nicht mehr kommentiert. „Wir müssen uns in der neuen Saison konsolidieren und wieder etwas entwickeln, können nicht wie Hertha BSC mal schnell ein bisschen Schulden machen und hoffen, dass der Laden acht Wochen später wieder läuft“, sagt Kramer.

Fürth ist mit dem Abstieg zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Junge Kicker sollen wieder verstärkt im Nachwuchsleistungszentrum gefördert werden. „Im Bereich der 12- bis 16-Jährigen haben wir Nachholbedarf“, hat Präsident Helmut Hack zugegeben. Einst war der Unterbau die große Stärke der SpVgg, die Liste der erfolgreich ausgebildeten Spieler ist lang. In den letzten beiden Jahren ist der Nachschub zu den Profis ins Stocken geraten. Mit Thomas Pledl (1860 München) und Jung Bin Park (Wolfsburg) wurden junge Talente von Außen geholt, lediglich Ilir Azemi gelang der Sprung in den Profi-Kader.

Bei den Torhütern geht seit geraumer Zeit vereinsintern nichts vorwärts. „Zwei bis drei interessante Spieler“, hat Trainer Kramer in der U23 ausgemacht. Mehr aber auch nicht. Die auf Platz zwölf in der Regionalliga Bayern vor sich her dümpelnde Truppe genügt aktuell nicht den Ansprüchen an die Zweite Liga.

Trainer Frank Kramer hofft, „in dieser Woche einen weiteren Transfer einzutüten“. Längst ist durchgesickert, dass die SpVgg von Drittliga-Absteiger Alemannia Aachen den 19-jährigen Torhüter Mark Flekken als Nummer drei hinter Wolfgang Hesl und Tom Mickel holen will.

Auf der Einkaufsliste tauchen auch ein Stürmer und ein defensiver Mittelfeldspieler auf. Mit Stephan Fürstner und Robert Zillner ist die 6er-Position unterbesetzt. Mit etwas Glück könnte Schröder Sturm-Flop Djiby Fall an den Mann bringen. „Wir haben immer mal Anfragen aus dem erweiterten Ausland. Aber Djiby war viel verletzt, ihm fehlt die Spielpraxis, er konnte sich nicht oft zeigen“, sagt Schröder. Wenn Frank Kramer aus Mallorca zurückkehrt, wird der neue Weg der SpVgg ein Stück weiter geebnet sein. „Wir werden sehen wie die neue Mannschaft zusammenwächst“, sagt der Coach.

Verwandte Themen


6 Kommentare