Tonnenweise Schokohasen: Blick hinter die Kulissen des Gubor-Outlets Gremsdorf

2.4.2021, 06:00 Uhr
Tonnenweise Schokohasen: Blick hinter die Kulissen des Gubor-Outlets Gremsdorf

© Rübezahl-Riegelein-Firmengruppe

Den Schokohasen von Gremsdorf ist es egal, ob ihr Käufer gerade nur einen kurzen Zwischenstopp an der Autobahn macht oder aus den Nachbarorten Höchstadt oder Adelsdorf stammt. Im Gubor-Outlet im Gewerbepark müssen sie zur Osterzeit meist so oder so nicht lange warten, bis sie im Einkaufsbeutel verschwinden.

70 Millionen Schokoladen-Osterhasen in unterschiedlichen Größen und Designs stellt die Gubor-Unternehmensgruppe her. Insgesamt sind es 18 000 Tonnen Osterprodukte – außer Schokolade auch Fondant- und Geleeartikel.

Tonnenweise Schokohasen: Blick hinter die Kulissen des Gubor-Outlets Gremsdorf

© Rübezahl-Riegelein-Firmengruppe/Dieter Schäfer

"Die Schokoladen-Rezeptur ist streng geheim", betont Dieter Schäfer, Leiter der Kommunikationsabteilung. "Wir sind ja ein Familienunternehmen – nunmehr bereits in dritter Generation – und stellen unsere Schokolade immer noch selbst her."

Mit Abschluss der Ostersaison 2016 hat sich Gubor aus dem klassischen Lebensmittel-Einzelhandel, dem Fachhandel sowie aus dem Kaufhausbereich zurückgezogen. Das Outlet in Gremsdorf ist einer von einem Dutzend Standorten in Deutschland, wo die Schokoladen-Produkte noch ganzjährig zu haben sind.

"Erfahrungsgemäß ist die Kundenanzahl vor Ostern und Weihnachten natürlich viel höher als im Sommer", sagt Dieter Schäfer. Sind es sonst etwa 80 Kunden am Tag, gibt es in der Hasen-Saison sogar Tage, an denen über 1000 kommen. Natürlich haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Absätze gedämpft. Aber immerhin: Das Outlet hat geöffnet.

Gubor gehört seit 2008 zu Rübezahl und damit zur Rübezahl-Riegelein-Gruppe, die sich 2019 zusammengeschlossen hat. Diese beschäftigt (saisonabhängig) 1600 Mitarbeiter und hat im Geschäftsjahr 2019/2020 rund 280 Millionen Euro Umsatz gemacht.

Tonnenweise Schokohasen: Blick hinter die Kulissen des Gubor-Outlets Gremsdorf

© Rübezahl-Riegelein-Firmengruppe

Und wo wird die Ware hergestellt, die in Gremsdorf zum Verkauf steht? Laut Schäfer gibt es verschiedene Produktionsstätten: Sie liegen in Sachsen, Tschechien – und in Cadolzburg. Das Werk dort wurde 1953 gegründet. Der Hersteller verwendet für alle seine Schokoladen fair gehandelte Kakaobohnen und tritt für faire Arbeitsbedingungen der Erzeuger ein. Nicht umsonst schmückt das Zitat von Dianne Castell den Eingangsbereich zur Confiserie: "Rettet die Erde. Sie ist der einzige Planet, auf dem es Schokolade gibt." Aber geht es in der Produktion so duftend und exotisch zu wie im Film "Charlie und die Schokoladenfabrik"?


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Nein. Vom Herstellungsprozess selbst ist oft gar nicht so viel zu sehen. Vieles spielt sich hinter der Edelstahlverkleidung der Anlage ab; ein kurzer Blick auf die flüssige Schokolade ist möglich, wenn sie in die Formen gegossen wird. Dann verschwindet sie im Kühlkanal, um am Ende in großen Mengen als Figur ausgegeben zu werden.

Tonnenweise Schokohasen: Blick hinter die Kulissen des Gubor-Outlets Gremsdorf

© Rübezahl-Riegelein-Firmengruppe

Apropos Figur. Dazu gibt es ein Gerücht, das sich seit Jahren hält: Nicht verkaufte Osterhasen werden zu Weihnachtsmännern umgeschmolzen! "Nein", versichert Dieter Schäfer. "Unsere Figuren haben eine Kontur. So ist Osterhase immer Osterhase und Weihnachtsmann immer Weihnachtsmann." Außerdem wäre es viel zu teuer, die Figuren nach der Saison zurückzuholen, wieder aus ihrer Folie zu wickeln, einzuschmelzen und dann erneut zu vergießen. "Wir machen das auch schon aus Qualitätsgründen nicht." Osterhasen, die umsonst auf einen Käufer gewartet haben, werden vielmehr nach dem Fest mit hohen Rabatten im Handel abverkauft.

 

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