Kreuzung oder Kreisel: Berg stimmt bei Bürgerentscheid ab

11.9.2020, 14:38 Uhr
Der Weg durch Berg soll für Fußgänger sicherer werden. Dafür gibt es im Oktober einen Bürgerentscheid, der über Kreuzung oder Kreisel entscheiden soll

© Foto: André De Geare Der Weg durch Berg soll für Fußgänger sicherer werden. Dafür gibt es im Oktober einen Bürgerentscheid, der über Kreuzung oder Kreisel entscheiden soll

Die Sitzung im Gemeinderat hat daran nichts geändert. Baudirektor Berthold Schneider vom Staatlichen Bauamt sowie Bauoberrätin Kerstin Daller stellten dort die Planungen vor. Einig waren sich die Bürgerinitiative und die meisten Gemeinderäte nur in einem Punkt: Dass etwas für die Verkehrssicherheit bei dem neuen Wohngebiet in Richtheim getan werden muss. Von einer Unter- oder Überführung wird aus Kostengründen Abstand genommen. Bleiben also ein Kreisel – oder eine Ampelkreuzung, wie sie die Bürgerinitiative fordert.


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Abgerückt ist man von Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen). Dies wäre auch nicht machbar. Baudirektor Schneider: "So etwas ist in Bayern nicht durchführbar". Ob andere Möglichkeiten gebe ? "Eine Lichtzeichenanlage sei vielleicht noch vorstellbar." Keine Bedenken erheben die Behördenvertreter gegen eine Geschwindigkeitsbeschränkung in diesem Bereich von 70 km/h auf 60 km/h, ein entschiedenes "Nein" gab es dafür auf die Nachfrage, ob nicht auch 30 km/h möglich wären. "Offiziell 30 km/h im Kreisverkehr gibt es nicht", sagte Schneider. Dies sei nur in geschlossenen Ortschaften möglich.

Für richtig wurde der BI-Vorschlag befunden, die Bushaltestellen in die Ortsbereiche von Richtheim und Richtheim-Strassfeld zu verlegen. Hierbei sei die Sicherheit für Kinder und Busreisende gewährleistet.

Das Credo der BI, die Gemeinderat Thomas Frauenknecht vertrat: "Wichtig für uns ist die Errichtung einer "höhengleichen" Querung (Kreuzung) mit Ampelanlage". Der fließende Verkehr müsse anhalten, Fußgänger haben Vorrang, die Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs verringere sich, Schulkinder, Fußgänger und Radfahrer könnten zu jeder Zeit die Fahrbahn sicher überqueren. Und: "Moderne Ampelanlagen steuern den Verkehr nach Bedarf automatisch, verringern somit unnötige Wartezeiten an der roten Ampel."


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Dagegen die Meinung der anderen 17 anwesenden Gremiumsmitglieder und des Bürgermeisters Peter Bergler: "Der Bürgerentscheid am 4. Oktober sollte abgelehnt werden." Durch eine Ampel stocke der Verkehrsfluss. Es entstehe durch Abbremsen und Anfahren einehohe Lärm-und Abgasbelastung für Anwohner und Umwelt.

An einer beampelten Kreuzung erhöht sich die Unfallgefahr im Vergleich zu einem Kreisverkehr. Und schließlich: Eine Ampelanlage würde eine verschlechterte Zufahrtssituation schaffen. Wodurch die Gefahr bestünde, dass sich der vielfach gewünschte Verbrauchermarkt nicht ansiedeln würde. Dies könnte die weitere Gewerbeansiedlung wesentlich erschweren.

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