"Großer Einsatz" in Neustadt: 417 Corona-Testungen in drei Wochen

29.9.2020, 20:30 Uhr

© Hajo Dietz, Nürnberg Luftbild

Von den Befunden war bisher ein Testergebnis positiv, alle übrigen Tests waren glücklicherweise negativ, teilte das Landratsamt mit. Das Angebot der Testungen jeweils Montag bis Freitag von 14 bis 20 Uhr werde rege angenommen, der Betrieb laufe reibungslos, ließ Susanne Schwab in einer Pressemitteilung wissen. Das Testzentrum befindet sich am Gesundheitsamt in Neustadt (Konrad-Adenauer-Straße 2, neben dem Landratsamt). Die zu testenden Personen müssen zur Entnahme der Probe kein Gebäude betreten, die Abstriche für die Tests werden in einem "walk through", sozusagen im Vorbeigehen, genommen.

Der Durchlauf durch die Teststation ist als Einbahnstraße organisiert, dies ist vor Ort entsprechend gekennzeichnet. Die Anfahrt ist mit dem Auto über die Comeniusstraße möglich. Erst in Richtung Schulzentrum fahren, dann der Beschilderung "Testzentrum" bei der ersten Rechtsabzweigung folgen, lautet die Empfehlung. Die Parkplätze an der Markgrafenhalle können mit Parkscheibe genutzt werden.

Anmeldung zwingend erforderlich

Es ist nach Mitteilung des Landratsamtes "zwingend erforderlich, dass sich die zu testenden Personen, bevor sie zum Testzentrum kommen, von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 09161/926060 anmelden. Ohne Anmeldung kann nicht getestet werden". Zur Testung seien der Personalausweis sowie die Krankenversicherungskarte mitzubringen. Beim Durchlaufen der Teststation bis zur Abstrichnahme sei eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen und die Abstandsregeln seien einzuhalten. Die Personen müssten zudem asymptomatisch sein.

Bei Symptomen wie Husten, erhöhter Temperatur oder Fieber, Kurzatmigkeit, Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen oder allgemeine Schwäche ist bezüglich einer Testung zuerst der eigene Hausarzt zu kontaktieren. Personen mit den genannten Symptomen können im Testzentrum nicht auf das Corona-Virus getestet werden und müssen sich telefonisch an ihren Hausarzt wenden.


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"Ich danke allen, die mit großem Einsatz ihren Beitrag dazu geleistet haben, damit das Corona-Testzentrum in dieser Form so schnell aufgebaut und organisiert werden konnte. Mein besonderer Dank gilt dem örtlichen Arbeiter-Samariter-Bund und dem örtlichen Bayerischen Roten Kreuz, die mit ihrer unkomplizierten und schnellen Unterstützung den täglichen Betrieb des Testzentrums ermöglichen", erklärte Landrat Helmut Weiß zur ersten Zwischenbilanz. Zudem dankte er "den Verantwortlichen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr außerordentliches Engagement sehr herzlich!"

Gegen Grippe impfen lassen

Vor der alljährlichen Grippesaison stellt das Landratsamt fest, dass noch keine labordiagnostisch bestätigten Influenza-Meldungen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim eingegangen seien. Die ersten Fälle könnten bereits ab Oktober auftreten, in der Regel sei die Haupterkrankungszeit aber erst im Januar und Februar zu erwarten. Doch gegen Influenza gebe es - aktuell im Gegensatz zu SARS-CoV - die Möglichkeit der Impfung, die von der STIKO (Ständige Impfkommission) vor allem für Risikogruppen und bestimmte Personengruppen empfohlen wird.

Als Risikogruppen für eine Influenzaerkrankung zählen, ähnlich wie bei Covid-19, ältere Menschen ab 60 Jahren sowie Menschen mit Grunderkrankungen. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitssektor, Schwangeren sowie Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen rät die STIKO zur Impfung. Darüber hinaus ergänzt das Robert-Koch-Institut, dass grundsätzlich auch anderen, nicht ausdrücklich genannten Personengruppen "eine Influenzaimpfung auf Basis individueller Erwägungen gegeben werden kann", wie es in der Stellungnahme der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut heißt.


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Diesen Empfehlungen schließt sich Dr. Sandra Städtler vom Gesundheitsamt des Landkreises an und rät entsprechend zur Grippeimpfung: "Vor allem auch hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie allgemein und im Landkreis gilt es, das Gesundheitssystem so weit wie möglich zu entlasten." Dies könne neben der Grippeimpfung auch durch die konsequente Beherzigung der AHAL-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften) unterstützt werden: "Die Regeln helfen Ansteckungen zu vermeiden, nicht nur im Hinblick auf SARS-CoV-2, sondern auf alle Krankheitserreger, bei denen die Ansteckung durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion erfolgt." Als Beispiele werden Noro- oder Rotaviren oder eben auch Influenzaviren genannt. Deshalb gilt auch hier:

Abstand halten, Alltagsmaske tragen, Händewaschen, Flächen desinfizieren, Räume regelmäßig lüften sowie den Kontakt zu Erkrankten möglichst vermeiden.

Symptomatik der Erkrankungen

Symptome für eine Influenza-Erkrankung können plötzlich auftretendes Fieber, Husten oder Halsschmerzen sowie Muskel- und/oder Kopfschmerzen sein. Zudem können zusätzlich allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, eine laufende Nase, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. "Die Symptome für eine Covid-19-Erkrankung sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und reichen von einem asymptomatischen Verlauf bis hin zu Verläufen mit Influenza-ähnlichen Symptomen oder schwerer", erläutert Dr. Sandra Städtler, "Prinzipiell gilt: Bei Auftreten von Husten, erhöhter Temperatur oder Fieber, Kurzatmigkeit, Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen oder allgemeiner Schwäche ist es ratsam, sich telefonisch an seinen Hausarzt oder an die Telefonnummer der Kassenärztlichen Vereinigung 116117 zu wenden."